Flashove
Die Familie Flashove stammt von einem kleinen Kotten in Daldrup.
Die "Vlashove" war ein westfälisches Anerbengut und wurde bereits 1395 erwähnt. Laut der Geschichtlichen Mitteilungen der Bauerschaft Daldrup verkauften Heinrich Bunstorp und Frau die Vlashove mit allem Zubehör an Heinrich von Merode zu Merfeld. Der Freiherr von Merfeld setzte später verschiedene Pächter ein.
Im Laufe der Zeit hat einer dieser Pächter den Hofnamen als Eigennamen übernommen. Es war üblich Menschen nach ihrer Herkunft zu benennen. Der Hof bekam seinen Namen nach dem Ertragsgut, das angepflanzt wurde, in diesem Fall dem Flachs. Der Flachsanbau spielte im Münsterland eine wichtige Rolle und viele Kotten hatten sich ganz auf die Anpflanzung dieser Nutzpflanze spezialisiert. Die Vlashove, also der Flachshof, war kein Einzelfall. In einzelnen Städten des nördlichen Ruhrgebiets findet man sogar ganze Flaesviertel, man denke auch an den Ort Flaesheim. Diese Übernahme der Herkunft als Eigennamen ist nicht genau dokumentiert, doch gibt es mehrere Schritte dorthin. Es existiert zum Beispiel ein Familiensiegel, auf dem das Hofgebäude, sowie Flachspflanzen abgebildet sind. Unter dem Siegel befindet sich der Schriftzug: Vlasshof.
Sweder then Vlashove, ein Eintrag aus dem Jahre 1492, ist die erste offizielle Namenseintragung die bisher zu finden war. Sie entstammt der Willkommensschenkungs-Liste aus dem Münsterland. In dieser Liste wurden alle Bewohner eingetragen, die einen Beitrag zur Willkommensschenkung zahlten. Die Liste ist nach Regionen aufgeteilt. Unter dem Kirchspiel Dülmen, Daldrup kann man den Namen Sweder dann finden. Bei Sweder handelt es sich um einen Vornamen, also der Sweder vom Hof Flachshof.
Aus dem Jahre 1538 existiert ein Bürgerbuch aus Münster, das die Einwohner der Stadt verzeichnet. Als Eintragung Nr. 77 findet sich hier de Flaskampsche. Auch hier könnte es sich einen ehemaligen Bewohner des Flachshofes handeln, der im Sprachgebrauch auch manchmal der Flaskamp genannt wurde. Da sich bereits früh (um 1630) die ersten Erwähnungen des Namens Flashove in Münster finden, könnte dies z.B. der Ursprung sein.
Eine weitere der ersten bekannten Eintragungen dieses
Namens, die klar mit einer Person verbunden ist, befindet
sich im Münsteraner Stadtarchiv. Hierbei handelt es sich
um eine Gerichtsakte aus dem Jahre 1616,
in der ein Niklas zur Flashoven erwähnt wird.
Also Niklas, der von der Flasshove kommt... Bereits 1630
findet sich dann der Name Flashove bereits in diversen
Kirchenbucheinträgen der Kirchengemeinde St. Viktor zu
Dülmen. Die diversen Schreibweisen des Namens stehen
immer wieder mit Münster oder dem Münsterland allgemein
zusammen und in vielen Fällen kann eine direkte Brücke
zur Daldruper Familie geschlagen werden.
Ob dabei wirklich alle Schreibweisen berücksichtigt
werden können, muß sich noch herausstellen. Die
Flashofskys aus den USA oder Marya Flaszowa, 1905
ausgewandert aus Galicy in Polen; sie alle scheinen vom
Namensstamm dazuzugehören. Doch was ist mit dem Namen
Flaskamp? Diesem Namen begegne ich nun seit 10 Jahren und
ich hielt es immer für ausgeschlossen, das er
dazugehört. Bis mich Heinrich Flashove aus Haltern
darüber aufklärte, man habe in seiner Kindheit noch den
Begriff Flaskamp benutzt, wenn man vom Daldruper Hof
sprach. Was wiederum zeigt, daß man sich nicht nur auf
Daten verlassen kann, sondern den Kontakt zu seinen
Verwandten suchen sollte. Ich habe das ganze gleich
abgeprüft und festgestellt das fast alle Einträge zum
Namen Flaskamp aus der Zeit 1600 bis 1699 aus dem
Münsterland (Südlohn)stammen und in der Vergabe der
Vornamen den Daldrupern ähnelten. Es wäre aber auch
möglich, das sich der Flaskamp eher im Bereich Dernekamp
befand, einer anliegenden Bauerschaft.
Interessant ist hier noch
ein Kirchenbucheintrag aus dem Jahre 1664. Es
handelt sich um die Geburt von Johannes Flashove.
Als Vater wird hier ebenfalls Arndt Flashove angegeben.
Da dieser Name bisher einzig im oben genannten
Zusammenhang auftrat, verwundert es, als Vornamen der
Mutter die Abkürzung Ag. (Agnes) zu finden. Es könnte
sich um einen Zweitnamen Netta Hegemanns handeln, womit
es drei Nachkommen dieser Ehe gäbe. Das ist bisher aber
nicht bewiesen, sondern nur eine Vermutung, denn da ist
einerseits der seltene Vorname des Vaters und
andererseits das Geburtsjahr des Kindes, das nahe bei dem
Geburtsjahr des möglichen Bruders Bernhard liegt.
Aber es gibt auch ein Gegenargument. Eine
Kirchenbucheintragung über eine Heirat am 26.11.1657 in
Dülmen zwischen Arndt Flashove und Agneta Hoffmann. War
Agneta eine zweite Ehefrau Arndts, oder gab es doch zwei
Arndt Flashove zu dieser Zeit? Die Eintragung ist
jedenfalls eindeutig lesbar, die Zeugen sind allerdings
nicht zu entziffern. Es kann eigentlich keine zweite Ehe
gewesen sein, da das Hochzeitsdatum Flashove/Hoffmann vor
der Geburt des ältesten Sohnes der Ehe Flashove/Hegemann
liegt, der Sohn Johannes aber danach zur Welt kam. Diese
Frage wird wohl offen bleiben.
Arndt und Netta gaben den Hof laut Mitteilungen 1660 weiter an ihren Sohn Heinrich Flashove. Diese Angabe ist ebenfalls mit einem Fragezeichen zu versehen, da sie auf einer wackeligen Quelle beruht.
Wie wackelig die
Geschichtlichen Mitteilungen sind, zeigt sich bei den nun
folgenden Angaben:
Heinrich heiratete am 08.08.1712
Anna Wemhoff. Das Ehepaar hatte laut
Kirchenbucheinträgen zwei Kinder. Bisher ging ich immer
davon aus, das es ein drittes Kind gab namens
Joes-Heinrich. Der Joes-Heinrich der laut Mitteilungen
den Hof übernahm und Elisabeth Peters heiratete.
1. Anna Maria Flashove
wurde am 29.09.1715 geboren, der Bruder
2. Heinrich Flashove
erblickte am 01.08.1717 das Licht der Welt.
Laut Mittelungen übernahm das
Ehepaar ca. 1660 den Hof. Bisher ging ich davon
aus, das es sich dabei um das Sterbejahr von Arndt
Flashove handelte. Die Kirchenbücher geben darüber
jedoch keine Auskunft .
Die Problematik bei diesen Theorien:
Es gab zwei Eheschließungen zwischen einem männlichen Flashove und einer Anna Wemhoff. Beide Eheschließungen sind von mir nochmals an den Kirchenbüchern überprüft worden.
04.08.1658 Berndt Flashove und Anna Wemhoff - Kirchenbuch 2 - St. Viktor, Dülmen
08.08.1712 Henr. Flashove und Anna Wemhoff - Kirchenbuch 4 - St. Viktor, Dülmen
Laut der Geschichtlichen Mitteilungen übernahmen Heinrich Flashove und Anna Wemhoff den Hof 1660 von Arndt und Netta. Das kann nicht stimmen, da sie den Hof dann 52 Jahre vor Ihrer Eheschließung (1712) übernommen hätten. Eine Theorie wäre, das nicht Heinrich sondern sein Bruder Bernhard den Hof übernahm. Geht aber auch nicht, denn 1660 brauchte es noch zwei Jahre bis zu dessen Geburt (1662).
Die Kinder Anna Maria Flashove (29.09.1715) und Heinrich Flashove (01.08.1717) scheinen definitiv aus der 1712 geschlossenen Ehe zu stammen. bleibt also die Frage, was wurde aus den beiden Söhnen von Arndt und Netta. Dazu werde ich versuchen die weiter vorhandenen Daten zusammen zu puzzeln und abzuprüfen.
Bis dahin bleibe ich
erstmal bei der weiteren Abfolge des Stammbaums:
Hier fällt einem
gleich die Diskrepanz auf. Die Geburtsdaten der ersten
beiden Kinder sind belegt, und es wundert, daß die
Geschichtlichen Mitteilungen besagen, der Hof wäre 1710
von Joes-Heinrich übernommen worden. Somit wäre er bei
Übernahme vermutlich noch ein Kind gewesen. Zudem ist in
den Kirchenbüchern bisher keine Geburt eines
Joes-Henricus von mir gefunden worden.
Wo hier der Fehler liegt, ist noch nicht ganz klar, da es
aber aus dieser Zeit noch Nachweise gibt, hoffe ich diese
Sache aufklären zu können. Die Kirchenbuchdaten sind
belegt, stimmen aber nicht mit den Geschichtlichen
Mitteilungen über die Bauerschaft Daldrup überein. Also
werde ich die zu Grunde liegenden Daten überprüfen
müssen. Möglicherweise wurde hier eine Generation
falsch zugeordnet.
Joes-Heinrich Flashove
war mit einer Elisabeth Peters verheiratet. Auch
hier ist anzunehmen, das die Ehepartnerin aus einer
ansässigen Daldruper Familie stammte. Ein Eheeintrag ist
jedoch nicht zu finden. Jedoch taucht der Name Peters
dann und wann bei Taufzeugen der Familie auf.
Das Ehepaar hat zwei nachgewiesene Nachkommen. Bernard Heinrich Flashove und Anna Maria Elisabetha Flashove.
Die alte Anfangsstruktur (sollte man den
geschichtlichen Mitteilungen Glauben schenken):
1. Generation: Arnd Flashove + Netta Hegemann
2. Generation: 1. Heinrich Flashove (*1659?) + Anna
Wemhoff
3. Generation: 1. Anna Maria Flashove(*29.09.1715)
3. Generation: 2. Heinrich Flashove (*1717)
3. Generation: 3. Joes Heinrich Flashove + Elisabeth
Peters
4. Generation: 1. Bernard Heinrich Flashove(02.02.1755)
4. Generation: 2. Anna Maria Elisabetha Flashove
(*31.07.1759)
2. Generation: 2. Bernard Flashove (*1662)
zu 1.1.3.1 Bernard Heinrich Flashove Bernardus
Henricus Flashove wurde am 02.02.1755 in Dülmen geboren.
Neben seinen Eltern sind noch drei Taufpaten aufgeführt.
Bernardus Röckmann, Gertrudis Tiefeneger, cond.
Wünnemann. Gertrudis war somit wohl eine verheiratete
Wünnemann. Auch hier ist wieder auffällig, daß es sich
um Daldruper Namen handelt.
Bernard Heinrich heiratete am 28.01.1777 Anna
Elisabeth Bieckerath, geb. ca 1754. Das Ehepaar
übernahm den elterlichen Hof in Daldrup. Der Ehe
entstammen mindestens drei Kinder. Bernard Heinrich
verstarb bereits früh am 17.01.1783 im Alter von 29
Jahren. Er wurde am 15.01.1783 in Dülmen beerdigt und
erlebte auch nicht mehr die Geburt seines dritten Kindes.
Seine Witwe Anna Elisabeth blieb nicht lange allein. Sie
hatte vermutlich Probleme Hof und drei minderjährige
Kinder zu versorgen. In solchen Fällen war eine
Wiederheirat oft der einzige Weg. So heiratete sie ca.
1783 oder 1784 einen J.H. Niermann und
bewirtschaftete mit ihm den Hof.
1.1.3.1.1 Catharina Elisabetha Flashove
1.1.3.1.2 Anna Gertrudis Flashove
1.1.3.1.3 Joannes Henricus Flashove
zu 1.1.3.2 Anna Maria Elisabetha Flashove
Anna Maria Elisabetha war das zweitgeborene Kind der Eheleute Flashove/Peters und wurde am 31.01.1759 in Dülmen geboren. Das Kirchenbuch verzeichnet zwei Taufpaten. Zum einen Anna Elisabeth Ärtken, deren Namen auf die Daldruper Familie Aertken schliessen läßt. Joan Henrich Rees, der zweite Pate, ist nicht eindeutig zu entziffern gewesen. Ich kann auch keine familienbezogenen Rückschlüsse ziehen. Todesdaten oder Ehedaten liegen nicht vor.
Nachkommen der Ehe Flashove/Bieckerath
zu 1.1.3.1.1
Catharina Elisabetha Flashove wurde am 03.04.1778
in Dülmen geboren. Als Taufpaten standen ihr Joes
Henricus Bieckerath und Elisabeth Grevingk, verheiratete
Flashove zur Seite. Näheres ist zu ihr nicht bekannt.
zu 1.1.3.1.2
Anna Gertrudis Flashove wurde am 28.07.1780 mit
Joannes Henricus Flashove und Gertrudis Bieckerath als
Taufzeugen geboren. Auch hier ist nichts näheres
bekannt.
zu 1.1.3.1.3
Joannes Henricus Flashove wurde am 12.04.1783
geboren, 3 Monate nach dem Tod seines Vaters. Sein
Stiefvater J.H. Niermann vrsorgte die Familie und erwarb
zusammen mit seiner Frau den Hof vom Freiherrn zu Merode
zu Merfeld. Seit dieser Zeit ist der Hof rechtmässiger
Besitz der Familie Flashove.
Johannes Heinrich heiratete am 11.06.1816 im Alter von 33 Jahren die 27 jährige Marie Gertrud Lindau, ihr Rufname war Gertrud. Das Ehepaar hatte 4 Kinder. Das Ehepaar Flashove/Lindau übernahm 1837 den Hof vom Stiefvater Niermann und erweiterten es 1840, als sie 15 Morgen Land in der Dernekämper Mark erwarben. Heutzutage heißt dieses Gebiet "das Bollefeld". Es kostete damals 190 Taler.
1.1.3.1.3.1 Johann Henrich Flashove
Johann Henrich Flashove wurde am 10.02.1818 in
Dülmen geboren. Zur Angabe des Vaters gehört auch seine
Berufsbezeichnung Ackersmann. Es ist sogar mit 11 Uhr die
Uhrzeit der Geburt vermerkt. Als Taufzeugen werden
Elisabeth Flashove, geb. Bieckerath und Joh. Henrich
Lindau angegeben.
Er wurde nicht einmal ein Jahr alt. Er starb am
13.05.1818 um 18.00 nach nur 3 Monaten und zwei Tagen.
Eine Todesursache ist nicht klar. Er wurde am 15.05.1818
beerdigt.
1.1.3.1.3.2 Catharina Elisabeth Flashove
Catharina Elisabeth Flashove wurde am 11.07.1819 um 3.00 morgens in Dülmen geboren. Auch hier sind zwei Taufpaten bekannt: B. Henr. Flashove und Cath. Elis. Claes, vermutlich geborene Lindau. Eheschließung oder Sterbedaten sind bisher nicht zu ermitteln.
1.1.3.1.3.3 Anton Flashove
Anton Flashove wurde am 18.04.1825 um 01.00 Uhr in Dülmen geboren und am 18.04. getauft. Taufpaten waren hier Herrmann Lindau (Lücke?) und Gertrud Bernzen, geborene Flashove. (Diese Gertrud Flashove heiratete übrigens 1824 Bernhard Heinrich Bernzen). Anton heiratete mindestens zwei mal in Dülmen und hatte mindestens sieben Kinder. Mindestens, weil es eventuell noch eine dritte Ehe gab, die ich jedoch nicht eindeutig belegen konnte. Bei all seinen in Dülmen geborenen Kindern bleibt es verwunderlich, das sich nur die Nachfahrenlinie seines Bruders Bernhard Henrich in der heutigen Zeit findet. Da er jedoch fast ausschließlich Töchter bekam und seine Kinder bis auf vier Töchter bereits im Kindesalter verstorben sind, wurde der Name vermutlich nicht weiter geführt. Die Hochzeitsdaten seiner Nachfahren oder weitere Todesdaten konnte ich noch nicht ermitteln. Die Familie Antons lebte unter der Adresse Feldmark 85. Dülmen bestand damals nur aus eingen Kernstraßen und Hauptstraßen. Alle Häuser die abseits davon lagen gehörten zur Feldmark. Die Familie zog am Hochzeitsdatum 01.07.1862 ein.
1. Ehe: Maria Catharina
Röckner
Der Name taucht bei der Geburt des Kindes Bernd
Henrich Flashove am 28.05.1863 auf. Im
Stadtarchiv Dülmen wird diesem Sohn der Vorname Anton
Heinrich beigelegt. Neben der Angabe des Vaters
Anton finden sich Einträge über die Taufpaten Heinrich
Flashove und Marie Cath. Röckner (Zumbrink). Die Taufe
fand am 29.05. in St. Viktor, Dülmen statt. Diese
erste Ehe ist nicht eindeutig. Die nächste auf
den Vater Anton eingetragene Geburt liegt am 11.08.1865
und weist einen anderen Namen der Mutter auf. Ich habe
überprüft ob es ein Sterbedatum zwischen dem 28.05.1863
und dem 11.08.1865 auf den Namen Marie Catharina Röckner
gab, wurde jedoch in St. Viktor nicht fündig. Zu
vermerken sei hier auch noch, daß es am 18.10.1864
(Datum wackelig) zum Tod eines Henrich Flaßhove
kam, dessen Vater mit Anton angegeben ist. Das ein
Jahr alte Kind(!) wurde am 21.10.1864 in Dülmen
beigesetzt. Röckner ist übrigens eine bis heute in
Daldrup ansässige Familie. Es handelte ich vermutlich um
den Sohn, der im Kindesalter verstorben war.
2. Ehe: Maria Catharina
Bödiger
Dieser Name taucht erstmalig bei der der Geburt am
11.08.1865 des Sohnes Johannes Henricus Flashove auf.
Bei der Taufe am 12.08. waren Henr. Bödiger und Gertrud
Flashove, geborene Klinge (Antons Schwägerin) anwesend.
Die Mutter trägt noch den Vermerk Karthaus. Auch heute
noch ist der Name in Dülmen in Form des
Buchhandelsgeschäft Bödiger vertreten. Der Ehe
entsprangen noch drei weitere Töchter.
Am 11.01.1869 wurde Maria Catharina Elisabeth
Flashove in Dülmen geboren. Im Beisein der
Paten Thomas Göllmann (direkter Nachbar des Hofes) und
Lisette Bödiger wurde sie am 12.01. in St. Viktor
getauft. Die Spur dieser Tochter verliert sich am
18.01.1883, dem Tag an dem sie laut Melderegister
(vermutlich als Magd) im Alter von 14 Jahren nach Buldern
übersiedelte.
Am 19.07.1872 wurde Anna Francisca Flashove
in Dülmen geboren. Als Taufpaten werden am 21.07. Franz
Lüke(?) und Anna Kröning genannt. Sie starb im Alter
von 2 Jahren am 16.11.1874.
Am 10.12.1873 wurde Clara Johanna Flashove
in Dülmen geboren und am 11.12. im Beisein von Carl
Kröning und Clara Lüke (Lehmkuhl) in St. Viktor
getauft. Clara starb als Säugling am 08.08.1874.
Da es danach keine weiteren Geburtseinträg unter dieser
Mutter gab, habe ich mit Blick auf die dritte Ehe den
Zeitraum zwischen der Geburt 1873 und der ersten Geburt
der dritten Ehe im Jahre 1875 auf Sterbedaten geprüft.
Maria Catharina Bödiger starb am 26.02.1874 um 4 Uhr
morgens in Dülmen. Sie wurde am 02.03.1874 beigesetzt.
Es war zu dieser Zeit durchaus üblich eine weitere Ehe
zur "ordentlichen Fortführung der Erziehung der
Kinder" (so offiziell in einem anderen Fall genannt)
einzugehen. Dies tat auch Anton. Allerdings war dies ein
schweres Jahr für die Familie. Im Februar stirbt die
Mutter, im April heiratet er erneut, im August stirbt das
Baby Clara und im November die 2-jährige Anna.
3. Ehe: Gertrudis
Hoffmann
Am 07.04.1874, also ca. zwei Monate nach dem Tod seiner
Frau, schloß Anton Flashove die Ehe mit Gertrudis
Hoffmann, geboren am 22.11.1844. Ich will hier einmal
eine gewagte Theorie aufstellen. Am 08.01.1867 brachte
eine Gertrudis Hoffmann in Dülmen einen unehelichen Sohn
namens Franciscus Havenius zur Welt. Es ist nicht
bewiesen, das es sich um die gleiche Frau handelt. Sollte
sie es jedoch sein, wäre es ein Indiz dafür, warum
Anton so schnell eine neue Frau fand. Wie gesagt: eine
gewagte Theorie. Zurück zu den Fakten. In dieser Ehe
wurden drei Töchter geboren. Bei der letzten hatte Anton
schon das stolze Alter von 54 jahren erreicht.
Die ganze Familie wechselt am06.12.1884 ihren Wohnsitz und zieht in die Feldmark 8. Dort ist ebenfalls der Tagelöhner Hoffmann, geboren am 26.02.1817, gemeldet. Hier handelt es sich eventuell um den Schwiegervater Antons. Laut Melderegister ist er am 26.10.1877 gestorben.
Am 12.11.1875 wird Antonia Sophia Gertrudis
Flashove in Dülmen geboren. Bezeugt haben das
bei der Taufe am 13.11. in St. Viktor Heinrich Flashove
und Antonia Hoffmann. Sie verließ am 15.03.1882 das
Elternhaus als 7-jährige nach Daldrup, wohin war bisher
nicht zu klären. Im Melderegister lautet ihr Name Anna
Gertrud.
Am 09.03.1877 wird Gertrud Elisabetha Antonia
Josepha in Dülmen geboren und am 11.03. in St.
Viktor getauft. Taufpaten waren Heinrich Claes und
Elisabeth Deikenhoff, geborene Hornerhaus. Sie wechslte
ebenfalls als 7-jährige am 21.01.1885 den Wohnsitz nach
Rödder. Ihr Name lautet im Melderegister schlicht
Getrud.
Am 23.09.1879 wird Maria Catharina Gertrudis
Flashove in Dülmen geboren. Als Taupaten
standen ihr am 25.09. Gertrud Uhlending und Peter
Schreiwer in St. Viktor zur Seite. Catharina, laut
Melderegister nur dieser Vorname, wechselte ihren Wohnort
ins Kirchspiel Dülmen am 03.10.1888. Damals war sie 11
Jahre alt. Vermutlich wurden alle drei Töchter als
Mägde auf fremde Höfe geschickt. Leider tauchen sie
danach nicht mehr in den Melderegistern auf. Eigentlich
hätte ihr Zugang in den Registern der Bauerschaften
verzeichnet sein sollen. Dort waren sie jedoch nicht
aufzufinden.
Bernhard Henrich Flashove wurde am 28.01.1822 um 12.00 geboren. Taufpaten waren Werner Lindau und Elisabeth Schwarzwald, geborene Flashove. Die Taufe wurde am 29.01 1822 in St. Viktor in Dülmen vollzogen. Benrhard Heinrich heiratete 1847 Gertrud Klinge, geboren 08.05.1827, und übernahm mit ihr den Hof. Er hatte mit ihr 7 Kinder und starb 06.02.1897 in Dülmen. In der Zeit um 1896 starben verschiedene Mitglieder der Familie: 1896 starben der Sohn Theodor und Tochter Franziska, sowie die Schwiegertochter Maria Anna Flashove, geb. Hülsbusch.
Nachfahren der Ehe Flashove/Lindau:
Anton Flashove wurde als zweites Kind geboren. Über ihn ist wenig bekannt. Sein Geburtsdatum ist der 02.04.1852 und gestorben ist er im Jahre 1903. Anton war mit Elisabeth Schetter aus Schermbeck verheiratet und hatte mit ihr 5 Kinder. Elisabeth Schetter starb 1940. Die Kinder hießen Anton, Franziska, Elisabeth, Heinz und Herrmann.
Maria Franziska Antonia Flashove wurde am 15.01.1864 in Daldrup geboren. Sie blieb ebenfalls ledig. Allerdings starb sie bereits mit 32 Jahren am 21.05.1896, laut Totenzettel nach langjährigem und schweren Leiden.Ihr Rufname war Franziska.
Herrmann Josef Flashove wurde am 25.08.1867 in Daldrup geboren. Herrmann heiratete am 11.01.1897 Elisabeth Hageneier. Das Ehepaar hatte drei Söhne und eine Tochter. Sie lebten in Lünen. Dort war Herrmann ein angesehener Bürger seiner STadt und so versammelte sich bei seinem Tod am 15.04.1950 eine große Trauergemeinde von mehr als 1000 Personen. Herrmann musste lange Zeit als Witwer leben, da seine am 27.11.1874 geborene Frau Elisabeth bereits am 13.08.1909 verstarb. Seine Kinder heißen Fritz, Maria, Herrmann und Franz
Wilhelm Flashove wurde am 19.03.1870 in Daldrup geboren. Er heiratete Friederike Malsbender und lebte it ihr und den 5 Kindern Wilhelm, Fritz, Josef, Maria und Herrmann in Gelsenkrchen-Rotthausen. Wilhelm vertarb am 20.04.1944.
Heinrich Flashove wurde am 22.03.1855 in Daldrup geboren und heiratete 18.10.1886 Maria-Anna Hülsbusch aus Lüdinghausen. Sie war die Tochter von Köttner Gerhard Heinrich und Theresia Hülsbusch, geb. Bußmann. Im selben Jahr kauften sie sich einen kleinen Kotten in Leuste bei Dülmen. Als 1896 der ältere Bruder Theodor verstarb und dessen Witwe auf den elterlichen Hof zurückkehrte, übernahm Heinrich das elterliche Anwesen, Zu diesem Zeitpunkt hatte das Ehepaar bereits drei Kinder: Maria, Anton und Wilhelm. Daher steht bei diesen drei Kindern auch Leuste als Geburtsort. Noch heute finden sich Landkarten in denen der Besitz, auch wenn er nur 10 Jahre ihr Eigentum war, eingezeichnet und benannt ist. Heute befindet sich ungefähr an dieser Stelle das Autobahnkreuz Dülmen-Nord. Ich recherchiere zur Zeit, ob der Kotten der Autobahn zum Opfer viel oder noch existiert. Maria-Anna Hülsbusch verstarb im schicksalhaften Jahr 1896. Von dieser Zeit an übernahm Heinrichs Schwester Elisabeth die Versorgung der kleine Kinder, auch ein Beweggrund auf den elterlichen Hof zurückzukehren.