Die Zeit war knapp und das Wetter war mies.

Die 14. Fedcon in Bonn stand an und ich schwang mich am Freitag auf das Motorrad um mich gleich mal zu verfahren. Motorrad, das hatte ich mir beim letzten mal angewöhnt. Ich kann die Maschine direkt vor Hoteleingang abstellen und brauch nicht lange nach einem Parkplatz suchen. Aber das interessiert euch wohlmöglich gar nicht, also fang ich mal zu erzählen an.

Auf der Fedcon 2005 waren wieder exquisite Gäste angekündigt.

Leonard Nimoy - Spock himself aus TNG

Dominic Keating - aus Enterprise

Jolene Blalock - T´Pol aus Enterprise und Ishta aus Stargate

Brent Spiner - Data aus TNG

James Haran - Vic Fontane aus DS9

Kevin Sorbo - Hercules oder Dylan Hunt aus Andromeda

Garak, Martok, Gowron, Botschafter Soval

Corin Nemec - Jonas Quinn aus Stargate

sowie

Stephen Furst aus Babylon 5

Rick Searfoss, der Mann aus dem All

Das erste Panel für mich war von Corin Nemec und ich bekam gleich einen guten Platz ganz links oben auf der Tribüne und machte meine Kamera startbereit. Nur leider hatte ich eine leere Reservebatterie eingepackt, so blieb mir nur die Digicam mit dem kleinen Zoom. Corin wirkte etwas übermüdet und reserviert und dank Schirmmütze konnte man ihm vom Oben auch nicht recht sehen.

Corin hatte mir zuvor ein Autogramm auf mein Basecap gegeben und mit mir ein leider etwas unscharfes Foto geschossen. 

Das Panel selbst war nicht so spektakulär, der Saal war noch nicht voll und die Fragen plätscherten nur langsam vor sich hin. Es kamen die üblichen Fragen nach Jokes hinter den Kulissen, Was er seid Stargate gedreht hatte und und und. Corin hatte am Sonntag ein zweites Panel, dessen Fragen ich mir besser gemerkt habe, aber dazu komme ich später. Corin erzählte von seinen Anfängen bei Parker Lewis und das er mit einer Motorradwerbung seine Karriere begonnen hatte. Seit Ende der Arbeiten bei Stargate hatte er sich auch sehr seinen Schreibarbeiten gewidmet. Ein Gast beglückwünschte ihn zu seinem Kind und wir erfuhren, dass er bereits einen 11-jährigen Sohn hat.

Ich selbst begab mich zum Mikro und fragte ihn, Über sein literarisches Schaffen aus, dass mich interessieren würde was er schreibt, da ich als Fanfictionautorin schließlich oft und gerne über seinen Seriencharakter schreiben würde. Das verblüffte ihn und er berichtete von seinen Werken. Er stand eigentlich mehr auf Action und Spannung und generell auch auf Science Fiction. Er hätte zur Zeit ein Projekt in Arbeit, bei dem es sich um eine Miniserie handelt. Er hege die Hoffnung dieses Serienkonzept irgendwann einmal verkaufen zu können.

Ein Fan sprach ihn noch auf seine Tatoos an, aber da weigerte er sich standhaft bis er dann doch eines am Bein zeigte, mit dem Namen seines erstgeborenen Kindes. Er würde wohl auch den Namen seines zweiten Kindes aufbringen lassen.

Das Opening stand an. Dazu begrüßte Dirk Bartholome alle Gäste, die aus vielen europäischen und aussereuropäischen Ländern stammten. Danach begrüßte Dirk alle Gäste auf der Bühne und ein regelrechtes Blitzlichtgewitter begann. Als letzter betrat Nimoy die Bühne und der Saal tobte.

Das nächste Panel erwartete ich gespannt, handelte es sich doch um Jolene Blalock, die bereits T´Pol in Enterprise und Ihsta, die Hak´tyl aus der Serie Stargate spielte. Jolene wirkte sehr verunsichert. Selbst beim Opening sagte sie nur kurz "Hallo" und winkte um dann schnell von der Bühne zu huschen. Beim Panel setzte sie sich gleich hin und alle Fragen beantwortete sie zurückhalten und stockte oft. Ich empfand es zunächst nervig, kaum eine klare Aussage und immer wieder unsicheres Gekicher. Einer der Fans fühlte sich zu folgender Aussage genötigt: "Jolene, du wirkst als würdest du dich unwohl fühlen. Ich will dir nur sagen, das ist nicht nötig. Du bist hier unter Freunden." Sie schien von all den Blitzlichter irritiert zu sein, obwohl sie, wie ein Fan anmerkte, als Modell doch Routine damit haben müsste. Sie gab an, dass es sich beim modeln schließlich immer nur um ein Licht handelte.

Das ganze Panel war von der Stimmung bestimmt, dass die Serie Enterprise eingestellt wurde. Jolene wirkte sehr traurig und frustriert und lies immer wieder durchblicken, was sie davon hielt. Sie nahm auch kein Blatt vor den Mund, dass die Serie gerade erst ihr Potential entfaltet hätte. Sie wurde immer deutlicher und bewies ein gutes Wissen über die Serie. Sie sei selbst Fan und bewundere auch Leonard Nimoy, mit dem sie bereits hinter der Bühne gefachsimpelt hatte. Die letzte Frage bracht sie dann endgültig aus der Fassung. Schon zuvor schien sie um selbige zu ringen. Aber die Frage nach den Gefühlen beim letzten Take ging gar nichts mehr, sie stockte und brach dann in Tränen aus.

Der Moderator kam direkt auf die Bühne und nahm sie im Arm mit nach hinten. Standing Ovations waren klar, hatte Jolene doch das Herz eines jeden echten StarTrek-Fans erobert. Die Atmosphäre bei den Fans war so intensiv, man konnte das Kribbeln regelrecht spüren. Auch Kampfeslust spürte man deutlich, sie wollten für die Serie kämpfen und auch Jolene hatte dies vermittelt.

Doch noch ein weiteres StarTrek-Highlight erwartete mich in Person von Brent Spiner, dem Darsteller des Data aus The next Generation.

Ich gestehe, ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber er hat mich beeindruckt und irgendwie erinnerte er mich auch mächtig an meinen Kollegen. Er erzählte viel, scherzte über sein Double, das vor der Bühne entlang lief und berichtete von den Dreharbeiten. Viele Fragen drehte sich um das Ende der Enterpriseserie, in der er ja ein Comeback bekommen hat. Auch der letzte Kinofilm und etwaige weitere waren Themen, die ihm vom Publikum angegeben wurden. Alles in allem ein heiteres und auch tiefgründiges Panel, das ganz zu diesem charismatischen Schauspieler passte.

Auch am Sonntag machte ich mich nach Bonn auf. Den Samstag hatte ich mir gespart, da das Programm mich nicht so ansprach. Und Duisburg-Bonn-Duisburg ist immer noch eine lange Strecke.

Das erste Panel absolvierte