Ich war schon wieder da!

Slowenien läßt mich als Land nicht mehr los, die Menschen, die atemberaubende Landschaft und die Möglichkeit jederzeit einen Strandtag in Kroatien einzulegen. Also bin ich August 2006 mit meinem Bruder und einem guten Freund auf die Motorräder gestiegen und wieder hin. Dies hier ist unser kurzer Bericht, der vielleicht Laune macht, dieses Land auch einmal zu besuchen oder dem ein oder anderen noch noch zu einem heißen Routentipp verhelfen.

Die Anfahrt planten wir wieder mit der deutschen Bahn und somit starteten wir Mittwochnacht mit dem Autoreisezug nach München. Morgens um 6.00 Uhr bestiegen wir in München dann unsere Motorräder und steuerten via Tegernsee und Achenpass. Das merkten wir zum ersten Mal, wie kalt es in den Bergen eigentlich war. Dazu kam eine ordentlich Portion Müdigkeit. Der Gerlospass war dann unser erstes Highlight. Ich mag diesen Pass, obwohl er sicher nichts weltbewegendes ist, aber er schwingt sich langsam hinauf und über die Hochebene und das gefällt mir.

   

Ich habe den beiden dann den Nassfeldpass empfohlen und das ist meine Lieblingsempfehlung an alle Biker. Dieser Pass ist an der Nordseite eher unspektakulär, aber die italienische Seite entschädigt für alles. Eine kleine feine Straße windet sich durch ein schroffes Tal und schnell unten ist man dabei nicht. Vielmehr sollte man die Abfahrt und deren Aussicht in Ruhe geniessen. Wir haben es getan.

Danach geht es links ab nach Tarviso und über die slowenische Grenze nach Kranska Gora. Nun nicht sofort, erst suchten wir noch einen nicht existierenden Campingplatz, während es später und später wurde. Irgendwann gaben wir auf und steuerten gen Osten. In Ratice sahen wir ein Schild für eine Jugendherberge im Ort, aber nach dreimaligem durchqueren fand sich gar nichts. Auf Nachfrage wies man uns den Weg zu eine kleinen Straße am Ortsausgang. Ich bin ja leidensfähig, also folgte ich meinem Bruder bergauf, auch als sich die Straße in eine Schotterpiste verwandelte. Welche Wahl hatte ich auch, ging es doch steil und sehr schmal nur berngauf ohne Haltemöglichkeit. Anhalten hieß für mich und meinen Sozius umfallen! Ich fluchte, ich stöhnte und mein Sozio musste sich das alles anhören. Meine Art des Stressabbaus. Nach fast zwei Kilometern im Nirgendwo fand sich endlich eine flachere Stelle zum Anhalten. Mein Bruder half mir die Maschine zu wenden und mein Sozio  stieg zur Sicherheit ab. Meine Maschine ist zu schwer auf dem losen Geröll und ich habe Blut und Wasser geschwitzt auf dem Weg bergab. Danach gab es Trösterles und Lob von meinen Reisebegleitern. Wir hatten die Nase voll und steuerten Kranska Gora an und übernachteten dort in einer Pension.

Sehr erholsam!!!

Am nächsten Morgen war das Wetter etwas mau, aber wir hatten bereits einen Plan. Die Wetterberichte der Internetwelt hatten alle für den nächsten Tag Dauerregen in ganz Slowenien angekündigt und so sollte unser Zielpunkt Ljubljana sein. Eine Stadtbesichtigung geht zur Not auch bei Regen... Vorher gab es aber noch ein Sahnestück der Tour, denn wir fuhren von Kranska Gora südlich in den Triglav-Nationalpark, so benannt nach seinem höchsten Berg.

 

 

   

   

   

Und dann in verregnete Lubljana und dort gemütliche feuchte Stadtbummel mit leckeren in Cafes und Restaurants genossen. Unterkunft fanden wir wieder in der Jugendherberge. Alles recht überschaubar dort und der Fluß in der Innenstadt ist wunderschön beleuchtet.

   

Danach ging es über schöne Umwege

   

Wir verbrachten 2 Tage in Pula in Istrien. An der Südspitze befindet sich eine Jugendherberge mit Badestrand und Campingplatz.

   

Eine Spritztour allein führte mich mal wieder auf Schotterpisten, aber auch in dieses beschauliche Hafenstädtchen. Ein schöner Tag.

   

   

Wir überstanden in Pula noch einen Regensturm. Das Gewitter lies Sturzbäche über den Campingplatz fliessen und das Zelt neben uns war am Morgen nur noch eine Zeltstangenruine. Aus meinem Urlaub zuvor weiß ich derweil, wie heftig und überraschend das Wetter in dieser Region sein kann. Wir beschlossen von hier zu den Plitwitzer Wasserfällen über Cres und Krk zu reisen.

   

Inselhopping:

   

Auf Krk haben wir in Basca auf dem Campingplatz übernachtet. Leider hat sich mein Spanngurt verselbsständigt und mir ne blaue Nase und Platzwunde beschert. Insgesamt war diese Tour etwas schmerzhaft. Ich startete die Tour nach einem Badunfall mit einem geprellten Ellbogen. Einer verdreht sich das Knie am zweiten Tag, meine Nase verschwand in Basca unter einem Eispack, mein Rücken bescherte mir in Plitwitzer einen Krankenhaustrip. Ein Motorradumfaller sorgte bei meinem Bruder für Blessuren und die Seeigelstachel waren auch nicht nett. Aber wir haben es überlebt. Nach dem Strandtag ging es nach Osten nach Plitwitzer, von dem ich keine Fotos habe, weil ich mit "Rücken" auf dem Campingplatz lag. Man sollte keine Motorradkoffer bückend verschieben. 

   

Von dort ging es weiter nach Postonje. Eine lange Tour, die das Sitzfleisch wieder strapazierte.

Postonje hat ein sehr nettes Hotel mit angeschlossenem Hostel, in dem es sich sehr gut wohnen läßt. Netterweise war auch ein tolles Musikfestival und die Band war klasse. Ein schöner Abend mit den Jungs.

Am nächsten tag starteten wir von Postonje aus und fuhren gen Norden. Inclusive einiger Verfahren genossen wir einfach die Berge des nördlichen Sloweniens. Ein Paradies für Motorradfahrer. Sanfte Kurven mit wenig Verkehr und wir kamen in einen richtigen Kurvenrausch. Bis die defekte Bremse ein vorsichtigeres Fahren notwendig machte.

 

   

Wir trennten uns dann einige Tage später, um meinem Sozius die harte Rückfahrt bis Deutschland zu ersparen und ich brachte ihn in Villach zum Zug und traf mich nachher mit meinem Bruder wieder um gemeinsam heimzureisen. Auf dem Weg nach Villach machten wir noch in Bled Station. Eine wunderschöne Stadt, wenn auch ziemlich touristisch.

   

   

   

   

   

Mit diesen nostalgischen Fotos aus Bled beschließe ich meinen Reisebericht mit dem Fazit:

Slowenien gehört zu meinen heißesten Reisetipps!!!