Das Stargate, SG-I, die Goa'uld und alle anderen Charaktere, die in der Serie "STARGATE SG-I" vorkommen, zusammen mit den Namen, Titeln und der Hintergrundgeschichte unterliegen dem Copyright von MGM-UA Worldwide Television, Gekko Film Corp., Glassner/Wright Double Secret Productions und Stargate SG-I Prod. Ltd. Partnership. Diese Fanfic-Geschichte will diese Rechte nicht verletzen und dient nur zu Unterhaltungszwecken. Alle anderen Charaktere, die Idee für die Geschichte und die Geschichte selbst sind Eigentum des Autors.
Jack hatte die Basis vor ca.
einer Stunde betreten und bereitete sich auf den Einsatz nach PX7-58H vor. Ein
ziemlich eisiger Planet, der sie da erwartete. Sam würde es vermutlich gar
nicht abwarten können. Ihre Bruchlandung in der Arktis steckte ihnen beiden
noch in den Knochen. O´Neill pfiff vor sich hin, während er sich in voller
Montur auf den Weg zum Gate-Raum machte.
„Guten Tag, Sir.“ Er
salutierte dem General zackig. „Schöner Tag heute für einen kleinen
Spaziergang.“
„Hat man es ihnen nicht
mitgeteilt?“
„Was mitgeteilt?“
„Nun, ihre Mission ist
verschoben worden.“
„Was - Wieso denn?“
„Es findet ein Transport
verschiedenster Objekte aus unserem Museum nach Area 51 statt. Das Lager für
die mitgebrachten Exponate hier ist überfüllt. Doktor Jackson und Captain
Carter begleiten der Transport um die Wissenschaftler dort über die Objekte zu
informieren.“
„Na toll und ich werde als
letzter darüber informiert.“
„Sie waren nicht auf dem Stützpunkt,
ich hatte einen Sargeant angewiesen, sie zu informieren.“
„Degradieren Sie ihn, der
taugt nichts.“ Damit drehte sich O´Neill um und stiefelte zurück zu seinem
Quartier.
Unterwegs lief ihm Teal´c über den Weg. „O´Neill, hat man dich nicht informiert?“
„Doch, aber ich übe schon
mal für die Tour.“ Damit ließ er den Jaffa stehen. Teal´c sah ihm nach und
hob die rechte Augenbraue. Menschen konnten sehr seltsam sein.
*********
Auf dem Laster befanden sich 10
Kisten mit außerirdischen Artefakten. Sam und Daniel hatten es vorgezogen
hinten zu sitzen, nachdem sie gesehen hatten was für ein Kraut der Fahrer
rauchte. Ihnen voraus fuhr ein Jeep mit vier Soldaten als Begleitschutz. Es war
hier hinten etwas zugig, solange sie die Berge noch nicht verlassen hatten.
Daniel fror und hoffte das die Fahrt zum Militärflughafen nicht mehr all zu
lange dauerte. Von da aus würden sie mit einer Transportmaschine direkt zum Stützpunkt
fliegen.
„Was halten Sie davon, wenn
wir die hintere Plane runter lassen?“ Sam nickte und gemeinsam rutschten sie
nach hinten und fixierten die Plane. Es wurde schlagartig ziemlich dunkel, daran
hatte Daniel nicht gedacht, aber wenigstens zog es jetzt nicht mehr so.
Sam setzte sich wieder.
„Prima, so kann man sich wenigstens unterhalten.“ Der Lärm der Straße
wurde von der Plane gedämpft. „Warum haben Sie sich keine wärmere Jacke
angezogen?“
„Bei Area 51 denke ich immer
an Wüste und Sonne. Außerdem bekommt man als Zivilist keine Fliegerjacken.“
Er zeigte auf Sam´s gefütterte Windjacke.
Sam grinste. „Tja, wir werden
noch ca. 4 Stunden bis zum Flugplatz brauchen.“ Daniel verzog die Mundwinkel.
„Keine Panik Daniel, in einer Stunde sind wir aus den Bergen raus und auf der
Interstate.
Daniel hing die nächsten 10
Minuten seinen Gedanken nach. Anscheinend erklomm der LKW gerade eine starke
Steigung, denn der Motor ächzte erheblich, während die Geschwindigkeit weiter
abnahm. Plötzlich hörten sie ein lautes Krachen und Glas klirren. Der Wagen
geriet ins Schlingern. Daniel bemühte sich wie Sam Halt zu finden, doch im
Dunkeln war dies gar nicht so leicht.
Ohne Vorwarnung wurde der LKW
abrupt gestoppt, als wäre er auf ein Hindernis geknallt. Sam und Daniel wurden
nach vorne geschleudert und eine der Kiste traf Daniel am Kopf. Dann wurde es
kurz still.
„Daniel, sind Sie o.K.?“
Sein Kopf tat ziemlich weh, als
er sich an die Stirn griff, fühlte er Blut an den Fingern. „Ich glaube schon,
hab mir nur den Kopf angeschlagen.“
Plötzlich hörten sie den
Jeep, er schien zurück zu setzen. Rufe ertönten und plötzlich wurde es wieder
still.
„Daniel, helfen Sie mir
mal.“ Auch auf Sam war eine der Kisten gefallen. Er half ihr darunter hervor
und wollte anschließend nach hinten, um zu sehen, was dort vor sich ging. Er
hatte sich kaum umgedreht, als die Plane angehoben wurde. Das Sonnenlicht
blendete ihn. Er sah nur wie irgend etwas in den Wagen geworfen wurde.
Plötzlich bekam er keine Luft.
Er hörte Sam noch Rufen. „Gas!“ Doch es war zu spät. Daniel fühlte wie
ihm die Beine wegsackten. Im Fallen sah er Sam zusammensinken. Dann war alles
schwarz. Das letzte was er wahrnahm, war eine dunkle Männerstimme. „Sieh
mal...“
*********
Die dunkle Stimme des Anführers
wirkte unter dem Atemschutz noch dunkler. Er war etwas überrascht gewesen, zwei
weitere Personen im hinteren Teil des Lasters zu finden. Er erkannte sie sofort.
Sie waren durch den Unfall und das helle Licht irritiert. Ein leichtes Spiel.
Er schaute auf seine Uhr. Aus
den Augenwinkel sah er sein Team die Straße sichern. „Alles klar Leute, ihr könnte
die Gasmasken abnehmen.“
„Was ist mit denen da
drinnen?“
„Öffnet die Plane, damit das
Gas abziehen kann. Und dann schafft sie in den Transporter.“
„Wir nehmen sie mit?“
„Was besseres konnte uns gar
nicht passieren. Die zwei gehören zu den führenden Wissenschaftlern von
Cheyenne Mountain. Wer könnte uns besser die kleinen Tricks außerirdischer
Technik beibringen als die beiden.“
Er beobachtete, wie seine Männer
Jackson und Carter verluden. „Fesselt die beiden. Wir wollen doch nicht das
unsere kostbare Fracht verloren geht.“
Jetzt brauchten sie nur noch
den Jeep zur Seite rollen, die Soldaten würden eine Weile schlafen.
„Aller klar Leute, abrücken!
Wir treffen uns in 20 Minuten am Treffpunkt.“ Er selbst zerrte die Leiche des
Fahrers aus dem Führerhaus und legte den Rückwärtsgang ein. Gut, der LKW lief
noch, die Brille die seine Reifen zermalmten bemerkte er nicht.
*********
Jack hatte die letzte Stunden
dafür genutzt, alte Berichte aufzuarbeiten. Was sollte er sonst tun, bei einer
solchen Zwangspause. Nun war er auf dem Weg zu General Hammond, um ihm die
Berichte zu geben. Die Tür zu seinem Büro stand offen und der General las
einen Bericht. Jack klopfte an die Tür.
„General
Hammond, Sir.“
„Kommen Sie rein Jack, ich
bin hier gerade fertig. Was haben Sie da für mich?“
„Nur ein paar langweilige
Missionsberichte, Sir, ziemlich langweiliges Zeug.“
„Das
denke ich ni...“ Eines seiner Telefone klingelt. „Entschuldigen Sie, Colonel.“
„Ja, was gibt es? Ja? Wie
bitte?“ Irgendwas in der Stimme des Generals ließ Jack aufhorchen. „Wann?
Wie konnte das passieren? Verluste?
Jack wartete geduldig bis der
General das Telefonat beendet hatte. Verluste? Das hörte sich nicht gut an. Der
General war richtig blaß geworden.
Der General legte den Hörer
auf. „Schlimme Sache.“
„Was ist passiert General?“
„Der Transport wurde überfallen.
In den Bergen. Kommen Sie, wir fahren hin.“
„Sir, Sie sprachen von
Verlusten, was ist mit Sam und Daniel?“
„Laut Information sind Sie
mit dem LKW verschwunden.“
„Verschwunden?“
*********
Sie brauchten ungefähr 20
Minuten bis zur Stelle des Überfalls. Sanitäter schwirrten herum und
versorgten die vier bewußtlosen Wachen. Ein Soldat salutierte vorm General.
„Sir, sie haben Gasgranaten
benutzt.“
„Setzen Sie uns ins Bild,
Soldat.“
„Sie haben gewartet bis der
Konvoi sein Tempo drosseln mußte. Dann schossen sie auf den Fahrer des Lkws. Er
war sofort tot. Dort hinten prallte er gegen einen Baum. Sie haben ihn raus
gezerrt und einfach liegen gelassen. Der Jeep mit dem Begleitschutz hat wohl
noch zurücksetzen können, bevor sie die Gasgranaten außer Gefecht setzten.“
O´Neill wurde ungeduldig.
„Was ist mit Captain Carter und Dr. Jackson?“
„Laut unseren Informationen,
saßen sie hinten auf dem LKW. Sie sind verschwunden, Sir.“
Hammond sah sich den Baum an,
an dem der Wagen gestoppt worden war. „Was halten Sie davon Colonel?“
„Sieht aus als wenn der Lkw
ziemlich heftig in den Baum gekracht ist, aber wie es aussieht, war er noch
fahrtüchtig. Sehen Sie die Spuren, da haben sie in zurückgesetzt.“ Jack sah
sich die Spuren an und entdeckte etwas, was er lieber nicht gefunden hätte.
„Was haben Sie da?“ Jack
starrte die Straße hinunter. „Daniels Brille - oder was davon übrig ist,
Sir.“
Er übergab die Brille einem
der Soldaten, der die Spuren sicherte.
*********
Samantha brauchte eine Weile,
bis sie wieder wußte was passiert war. Ihr war schlecht. Es war dunkel und
laut. Sie hustete, aber mit einem Knebel im Mund würde es eher ein Röcheln.
Sie wollte ihn loswerden, doch man hatte ihr die Hände mit Handschellen auf dem
Rücken fixiert. Ihre Beine waren ebenfalls gefesselt.
Anscheinend befanden sie sich
auf der Ladefläche eines Trucks. Daniel? Sie sah sich um, im Dunkel nah sie
einen Schatten und robbte so gut es ging herüber. Ja, es war Daniel. Er war bei
Bewußtsein und schaute sie besorgt an.
Sie mußten die Knebel los
werden. Vielleicht konnte Daniel ihn ihr abziehen, wenn sie sich zu seinen Händen
herunter beugte. Sie versuchte es Daniel mit den Augen zu erklären, soweit dies
möglich war. Daniel hatte verstanden. Er brauchte fast 5 Minuten dafür.
„Ahh.“ Sam befeuchtete ihre
Lippen und räusperte sich. „Ok. Daniel, du bist dran, leg dich hin.“ Sam
erwischte gleich den richtigen Knoten und Daniel spukte den Knebel aus. „Alles
klar, Sam?“
„Ja, wie lange bist du schon
wieder wach?“
„Ein paar Minuten vielleicht.
Sieht aus wie ein ausrangierter Kühllaster. Genauso kalt wie der andere.“
Sam grinste. Wenigstens etwas
war beim alten. Aber das war nur Galgenhumor. Sie hatten keine Ahnung wer sie
entführt hatte und wieso. Wenn sie sich nicht irrte standen die Kisten mit den
Artefakten hinten im Laster. Wie lange waren sie schon unterwegs? „Daniel, können
sie auf meine Uhr schauen, wir müssen wissen wie lange wir schon unterwegs
sind.“
„Nun, können wir das
umdrehen. Ohne Brille würde ich das noch nicht mal im hellen erkennen können.“
„Verflucht, 4 Stunden, wir können
was weiß ich nicht wo sein.“
„Wir scheinen anzuhalten. Hört
sich an als wären wir in eine Halle gefahren.“
Sie mußten lange warten. Sam
schätzte das eine weitere halbe Stunde vergangen war, als die beiden Türen der
Ladefläche sich öffnete. Draußen war es dunkel. Zwei Strahler blendeten Sam
und sie konnte die maskierten Männer kaum erkennen.
„Schafft sie raus und nach
unten - los beeilt euch.“ Sam erkannte die dunkle Stimme vom Überfall wieder
und sah zu wie zwei der Typen Daniel hinaus zerrten, bevor ein anderer sie
packte und über die Schultern schmiß.
„Hey, was soll das, la...“
Jemand griff in ihr Haar und
zerrte ihren Kopf grob und schmerzhaft in die Höhe. „Halten Sie den Mund.“
Es war wieder der Anführer der Gruppe. Kurz konnte sie seine blauen Augen
sehen, bevor sie weggetragen wurde.
Es ging eine Treppe hinunter
und eine schwere Eisentür öffnete sich. „Bringt sie dort hinein und kettet
sie an die Pritschen."
Carter landete unsanft auf
einem Drahtgitter. Neben ihr kettete einer der Kerle Daniel an ein altes
rostiges Metallbett. Die Dinger hatte noch nicht mal Matratzen. Auch ihre Hände
wurden nach hinten gerissen und am Gestell festgemacht. Der Kerl blieb noch kurz
stehen und sah Carter mit einem Blick an, der sie erschauern lies. „Wir sehen
uns Schätzchen.“ Damit dreht auch er sich um und schloß die Eisentür hinter
sich.
Schlagartig wurde es dunkel.
Nach einer Weile hatte sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt und schaute zu
Daniel hinüber.
„Alles o.k., Sam?“ Er
versuchte eine bequeme Position zu finden. „Irgendwelche Optionen?“
„Keine Daniel, keine.“
*********
Er stand in der Mitte der Halle und beobachtete wie seine Leute begannen die versiegelten Kisten zu öffnen. Wenn seine Informationen stimmten, waren auch einige noch nicht näher analysierte Artefakte in diesen Kisten.
„Sir, bitte sehr.“ Mac reichte ihm die Transportliste. Er überflog die
Liste und nickte zufrieden.
„Seid vorsichtig mit dem
Zeug.“ Er hatte den Vorfall mit der gestohlenen Wettermaschine noch gut in
Erinnerung. Sie mußten äußert vorsichtig vorgehen um nicht entdeckt zu
werden. Die Diebe waren damals recht schnell aufgeflogen.
Sie hatte Tische vorbereitet
und breiteten die Gegenstände aus. Eine der großen Kisten enthielt einen großen
Gegenstand. Die meisten Teile waren eher klein. Er griff zu einer Set-Waffe. Er
kannte ihre Funktion. Der Rest war ihm unbekannt. Jackson würde ihm mehr darüber
sagen können. Es war ein Glücksfall, die beiden hier zu haben. Falls sie
kooperierten.
Er hatte SG1 oft genug im
Cheyenne-Mountain erlebt. Carter und Jackson zu unterschätzen wäre mit
Sicherheit ein schwerer Fehler. „Hört zu, wenn ich die beiden hier hoch hole,
dann dürfen sie hier nichts berühren, klar?“
„Was sollen die schon
ausrichten. Sind doch nur Wissenschaftler.“
Hätte von O´Neill sein können,
der Spruch. „Was ich sage gilt. Wir wissen nicht ob hier vielleicht eine
Bombe, Kommunikationseinheit oder ähnlich dazwischen ist.“
Er schnappte sich seine
Uniform. Wurde Zeit das er zum Dienst zurückkehrte. Alles mußte weiterhin
normal ablaufen. Er sah auf die Uhr, noch zwei Stunden, er würde rechtzeitig
auf der Basis sein. „Laßt den Laster verschwinden und seid vorsichtig. Ihr
wartet hier erst mal ab, bis ich wieder da bin.“
Zuletzt steckte er sich noch
seinen Dienstausweis an die Uniformjacke und ließ seine 5 Komplizen in der
Halle zurück.
*********
Es waren weitere vier Stunden
vergangen und die Suchtrupps hatten noch immer keine Spur gefunden. Jack tigerte
nervös durch den Besprechungsraum währen d Teal´c am Tisch saß. „Wie
kannst du nur so ruhig dasitzen?“
„Ich sehe keinen Sinn darin,
diesen Tisch ständig zu umrunden.“
Na toll, Jaffalogik. Genau das
was er jetzt brauchte. Jack setzte sich an das Ende des Tisches und sprang
direkt wieder auf, als General Hammond den Raum betrat und auf seinen Platz zu
strebte.
„Ich habe hier die
Transportlisten. Ich möchte sie bitten sie zu sichten. Vielleicht finden sie
etwas brauchbares.“ Er reichte ihnen zwei Aktenmappen. „Es waren in erster
Linie Geräte dessen Funktionen wir noch nicht genau identifizieren konnten.“
„Ich kann nichts auffälliges
bei diesen Gegenständen feststellen.“ Teal´c blätterte durch die Seiten.
„Ich sehe keinen Sinn hierin.“
„Bei der Wettermaschine
konnten wir doch auch Koordinaten festlegen. Die Diebe experimentierten etwas zu
viel.“ Hammond wandte sich an O´Neill. „Ich habe ein Team von Technikern
unter Leitung von Leutnant Meyers zusammenstellen lassen.“ Sie prüfen gerade
die Labordaten auf Besonderheiten.“
„Dann gehen wir diese
Techniker mal besuchen, komm Teal´c. Sir.“
Im Flur raufte sich Jack die
Haare und trat wütend mit dem Schuh gegen die Wand. „Verflucht, wir müssen
doch mehr tun können, als darauf zu warten das diese Mistkerle einen Fehler
machen.“
Als sie auf Ebene 27 ankamen,
fanden sie vier Techniker an den Computern sitzend. Na toll.
„Colonel O´Neill, gut Sie
hier zu haben. Wir prüfen grade die Laborwerte der Artefakte von Chu´lak.“
O´Neill war jetzt schon
genervt, aber wenn es sie weiterbringen konnte, sollte er seinen Ärger
herunterschlucken. „O.k. Meyers, was haben Sie für mich.“ Meyers legte los
und zählte verschiedene Objekte auf.
„Ich verstehe nicht alles,
ich bin kein Physiker, eher Praktiker, aber hier haben wir zum Beispiel zwei
Jaffa-Helme, drei Set-Waffen, und Mineralproben.“
Jack viel auf, daß Teal´c
sehr still war. Nun eigentlich redete er nie viel. In einer ruhigen Minute
fragte er ihn.
„Ich habe Sam gespürt.“
„Du hast was?“
„Ich spürte eine Spur ihrer
Präsenz, schwach aber eindeutig.“
„Wie soll das möglich
sein?“
„Ich kenne das aus ihrem Quartier, Jolinars Präsenz ist dort zu spüren.“
„Und das hast du hier gespürt?
Vielleicht hat Sam hier gearbeitet?“
„Nein, es war nur eine kurze
Wahrnehmung und Samantha Carter arbeitet normal nicht hier.“
„Und das bedeutet?“
„Hast du dir mal überlegt
woher die Diebe wußten, wann dieser Transport stattfindet.“
„Klar, die haben Infos direkt
aus der Basis, aber hier arbeiten hunderte von Menschen, wo sollte man da
anfangen?“ Aber Teal´c hatte recht. Vermutlich war es besser von diesem Punkt
anzusetzen. Und am besten begannen sie mit den Personalakten von Meyers Team.
Meistens konnte man sich auf Teal´cs Intuition verlassen.
*********
Sam wußte nicht wie viele
Stunden vergangen waren. Sie hatte eine Weile geschlafen, bis sie vor lauter Kälte
aufwachte. Man hatte ihnen ein paar Kekse und eine Flasche Wasser in den Raum
gestellt. Mittler weile taten ihr alle Knochen weh und in der Dunkelheit konnte
sie kaum Daniel erkennen.
Daniels Atem war etwas ruhiger
geworden, Sam hoffte daß er besser schlafen konnte als sie. Sie machte sich
Sorgen, diese Typen verstanden keinen Spaß und die Behandlung ließ darauf
schließen, daß sie das Wohl ihrer Gefangenen herzlich wenig interessierte.
Sie mußte wieder eingenickt
sein, denn plötzlich spürte sie eine Hand durch ihr Haar gleiten. Sie brauchte
eine Weile um zu realisieren was da grade geschah. Als sie die Hand wegstoßen
wollte drückte sich eine zweite auf ihren Mund. Sie wehrte sich und spürte
eine Hand an ihrer Jacke zerren.
„Lassen Sie sie los. Aufhören.“
Das war Daniel, den Geräuschen nach mußte er versuchen aufzustehen. Der Kerl
ließ von ihr ab und wandte sich Daniel zu. „Halt dein Maul.“ Aus den
Augenwinkel sah sie wie der Kerl auf Daniel einschlug.
„Neeeein! Hören sie auf.“
„Keine Bange Süße, der
kleine ist schon still. Und jetzt werden wir etwas Spaß haben.“
Damit beugte er sich über sie
und packte sie an den Haaren. Sam traten vor Schmerz Tränen in die Augen, als
der Kerl ihren Kopf zurück riß. Sie versuchte sich zu wehren und riß ihr
rechtes Bein hoch. Anscheinend hatte sie ihn schmerzhaft getroffen, denn er
keuchte auf.
„Du ...“ Weiter kam er
nicht. Jemand riß ihn von ihr herunter. Sie dachte zuerst es wäre Daniel, doch
mit einem Blick sah sie Daniel auf der anderen Pritsche liegen.
„Du Idiot. Du gefährdest
alles Carl.“ Sam erkannte die Stimme des Bandenführers. Durch den aus dem
Flur einfallenden Lichtschein sah sie wie er den Kerl mit einem Fußtritt die
Treppe hoch scheuchte.
„Sie müssen entschuldigen
Captain. Es ist nicht einfach ein gutes Team zusammen zu stellen.“
Mit diesen Worten schloß er
die Metalltür und lies sie im Dunkeln zurück.
Sam brauchte ein paar Sekunden
um ihren Puls zu beruhigen. Sie richtete sich auf. „Daniel?“
„Was... alles klar Sam, nur
einige weitere Beulen. Was ist mit ihnen?“
Bevor sie antworten konnte
wurde die Tür aufgestoßen und zwei der maskierten traten ein und packten sie.
Man nahm ihr die Handschellen ab und schleifte sie aus dem Raum. Daniel rief
noch ihren Namen, bevor die Tür wieder zu viel.
Sie sah kaum etwas, das Licht
blendete sie. „Bringt sie hierher.“ Man stieß sie auf einen Stuhl und
fesselte ihre Hände an die Stuhllehnen. Ein Strahler leuchtete ihr direkt ins
Gesicht und blendete sie.
„Sie werden uns nun etwas
helfen, Major Carter. Die Gegenstände sind uns zwar im groben bekannt, doch
manches werden sie uns erklären.“
„Niemals.“
„Das denke ich nicht. Sie würden
es garantiert bereuen uns zu verärgern.“
Ein weiterer Strahler
beleuchtete vier bis fünf Gegenstände rechts von ihr. „Schauen sie nur gut
hin.“ Er trat aus dem Schatten, ein schwarzes Tuch verdeckte sein Gesicht. Er
griff zu einem Gerät das Sam nur zu gut kannte, einer Set-Waffe.
„Sie werden uns sagen um was
es sich bei diesen Gegenständen handelt. Andernfalls werden wir die Geräte an
ihnen beiden ausprobieren müssen.“
Sam sah sich die Dinge genau
an, die meisten waren harmlos, außer einer Handspange und die Set-Waffe. Im
Hintergrund sah sie etwas große unter einer Plane, dessen Konturen ihr sehr
bekannt vorkamen.
„Ich werde ihnen gar nichts
erzählen. Der meiste Kram ist eh harmlos.“ Das war noch nicht einmal gelogen.
Er spielte mit der Waffe herum.
„Sie begehen einen schweren Fehler, Major. Ich weiß durchaus, was dieses Ding
bewirkt.“
Damit hob er die Waffe und
feuerte.
*********
Daniel hatte jegliches Zeitgefühl
verloren. Dunkelheit und Kälte setzten ihm schwer zu. Er machte sich um Sam
sorgen, sie war nun schon lange weg und er wußte nicht was die Typen mit ihr
vorhatten. Um so aufmerksamer wurde er als Geräusche vor der Tür zu hören
waren.
Ein maskierter Mann trug den
schlaffen Körper von Sam über den Schultern und ließ sie auf die Pritsche
fallen. „Was habt ihr Schweine mit ihr gemacht?“
„Nichts, was wir dir nicht
auch angedeihen lassen können.“
Der Anführer war im Türrahmen
erschienen und beobachtete das Geschehen teilnahmslos. Der Kerl kam rüber und löste
die Handschellen vom Bettpfosten und drehte Daniel die Arme auf den Rücken. Mit
einem Klicken schlossen sich die Handschellen schmerzhaft um seine Gelenke.
„Was soll das, was habt ihr
mit ihr gemacht?“ Mit einem kurzen, verschwommenen Blick konnte er in Sams
Schmerz verzerrtes, blasses Gesicht sehen.
„Steh auf.“ Daniel wurde
unsanft in die Höhe gerissen und Richtung Tür dirigiert. Auf dem Flur
herrschte grelles Licht das ihn blendete. Direkt an der ersten Stufe kam er ins
stolpern und landete schmerzhaft auf seinen Knien. Wieder rissen die Hände ihn
hoch und schubsten ihn vorwärts. „Nun mach schon, du Hobbysoldat.“
Vor Daniels Augen tauchten plötzlich
Bilder aus dem Stargate-Center auf. Wie er mit einer der Wachen zusammengestoßen
war. Damals hatte er ihn angefaucht, er solle seine Augen offenhalten. Die Wache
hatte ihn mit Hobbysoldat angesprochen. Wie hieß er noch, er war neu und sie
hatten sich kurz unterhalten.
Weiter kam Daniel mit seinen Überlegungen
nicht, denn man preßte ihn unsanft auf einen Stuhl und kettete seine Hände an
der Rückenlehne fest. „So, Dr. Jackson. Ich
hoffe doch das sie als Zivilist etwas kooperativer sein werden als ihre kleine
Freundin.“ Daniel versuchte seine Augen von dem grellen Licht abzuwenden.
„Ich denke nicht daran. Was
haben Sie mit ihr gemacht?“
„Nun ich fragte sie nach der
Funktion verschiedener Gegenstände. Wie zum Beispiel diesem.“ Damit zog er
aus seiner Tasche eine Set-Waffe. Daniel atmete tief ein.
„Ich sehe sie wissen worum es
sich dabei handelt. Nun Carter, wollte uns nicht über dieses kleine Gerät
aufklären, obwohl ich sie freundlich gebeten habe. Da habe ich es halt
ausprobieren müssen.“
„Sie Schwein.“
„Na, wer wird hier denn
ausfallend werden.“ Der Kerl starrte ihn für eine Sekunde an. Die Hand sah
Daniel nicht kommen. Er spürte nur einen harten Schlag an der Schläfe. Für
einen Moment war er weg, dann klärte sich sein Blickfeld wieder.
„Dr. Jackson, lassen Sie das
lieber. Glauben Sie mir, wenn Sie kooperieren haben wir das ganz schnell hinter
uns.“
„Niemals.“ Ein weitere
Schlag traf ihn und sein Kopf schleuderte nach links. Er sah kurz die
aufgestellten Objekte. Ohne Brille konnte er nicht viel erkennen, aber es waren
viele Gegenstände aus Marcellos Labor.
„Ich glaube sie verstehen
mich nicht Doktor. Ich will ihnen nicht weh tun, doch ich würde es. Niemand
wird Sie hier finden und ich könnte die Geräte selbst identifizieren. Aber ich
denke Sie werden mir helfen.“
Daniel schüttelte den Kopf und
erwartete den nächsten Schlag. Als er nicht kam blickte er auf und sah wie er
mit der Set-Waffe auf ihn zielte.
„Wie war das noch? Einmal
bringt Schmerzen, zweimal den Tod und dreimal läßt nichts übrig.“ Dann drückte
er ab.
Daniels Körper schrie vor
Schmerz auf und verkrampfte sich. Vor seinen Augen tanzten bunte Lichter, alle
Geräusche dröhnten in seinem Kopf wie Gongschläge.
„Sind Sie noch bei uns Dr.
Jackson?“
Sein Blickfeld klärte sich und
Daniel hab langsam den Kopf und starrte ihm direkt in die Augen.
„Ich werde... ihnen nicht
helfen.“ Daniels Muskeln zuckten noch immer und seine Stimme hörte sich noch
fremder an als die des anderen.
„Nun, dann werden wir uns
wohl noch einmal eingehend mit Captain Carter beschäftigen müssen.“
„Lassen Sie sie gefälligst
in ruhe.“
„Ich
denke nicht, dass Sie in der Position für Forderungen sind.“ Ihm kam eine
Idee, wie er Jackson beeinflussen konnte. „Vielleicht sollte ich Carl fragen,
ob er sich um Captain Carter kümmern könnte?“
Daniel kochte. Dieses Schwein
kannte keine Hemmungen. Für seinen Vorteil ging er über Leichen. Daniel hatte
keine Wahl. Doch er rang mit sich. Er wußte, daß er manipuliert wurde, aber
welche Wahl hatte er? Wenn er nur einen klaren Gedanken fassen konnte. Seine
Augen strichen unruhig durch den Raum und blieben bei Marcellos Gegenständen hängen.
Der Transformator. Unter der Plane war der Transformator „In Ordnung. Sie
haben gewonnen.“ In Daniels Kopf reifte ein Plan, doch er mußte zuerst Sam
informieren.
„Aber nur wenn Sie hier ist.
Ich will sehen, daß es ihr gut geht.“
„Holt sie hoch.“
*********
Lt. Meyers Akte lag auf dem
Besprechungstisch. Sie waren in den letzten zwei Stunden die Personalakten von
30 möglichen Personen durchgegangen. Jack rieb sich den steifen Nacken. Das
ganze hatte eigentlich nichts gebracht. Es gab keine Auffälligkeiten in den
Lebensläufen.
„Was denkst du O´Neill?“
„Ich denke über Meyers
nach.“ Jack nahm seine Akte in die Hand. „Wenn wir davon ausgehen, daß
Meyers unser Kandidat ist, wären deine Wahrnehmung zu erklären. Aber es gibt
keine Beweise für diese Theorie.“
„Aber es ist die einzige
Spur.“
„Ja, und Meyers ist erst seit
kurzem auf der Basis.“ Jack blickte auf als General Hammond den Raum betrat.
„Ich habe hier die Dienstpläne
um die Sie mich baten.“ Er reicht
O´Neill die Listen. „Was glauben Sie dort zu finden?“
„Die Überprüfung der
Mitarbeiter hat nicht viel ergeben, wir glauben es könnte sich um Lt. Meyers
handeln. Aber es gibt keine handfesten Verdachtsmomente.“
Während O´Neill begann die
Liste zu überfliegen setzte sich der General ans Ende des Tisches. „Ich kann
niemanden aufgrund eines Gefühls beschuldigen.“
„Das ist es.“
„Was haben Sie gefunden?“
„Meyers war während des Überfalls nicht auf der Basis.“
„Das beweist nichts.“
„Aber es unterstreicht den
Verdacht. Sir, ich bitte Sie Meyers auf den Zahn fühlen zu dürfen.“
Der General zögerte.
„Sir, es ist die einzige Spur
die wir haben.“ O´Neill wurde ungeduldig, je länger sie hier herum trödelten,
um so wahrscheinlicher war es diese Spur zu verlieren.
„In
Ordnung Colonel.“ Der
General griff nach dem Hörer und rief den Dienstleiter an. „Würden Sie bitte
Lt. Meyers zu mir bringen. Wie? Ich verstehe.“ Hammond blickte O´Neill in die
Augen. „Ich neige dazu ihrem Verdacht zuzustimmen. Meyers hat sich krank
gemeldet und vor zwei Stunden die Basis verlassen.“
„Dann werden wir ihn mal
Zuhause besuchen. Nur ein Krankenbesuch versteht sich.“
In der Nähe der Basis gab es
eine Siedlung für die Militärangehörigen der Basis. Als sie dort ankamen,
ging bereits die Sonne unter. O´Neill hielt nach den Hausnummern Ausschau.
„22, 24 und 26, hier ist es. Scheint niemand da zu sein.“
Teal´c näherte sich dem Haus.
„Sehen wir nach.“
Die Tür war verschlossen.
„Teal´c, könntest du uns öffnen?“
Teal´c brauchte nicht lange um
die Tür aufzuhebeln und einzutreten. Drinnen fand sich eine typische
Junggesellenwohnung. Jack sah sich um, Meyers schien schon eine Weile nicht mehr
hier gewesen zu sein. Selbst das Telefon war mit einer leichten Staubschicht überzogen.
„Was denkst du O´Neill?“
„Das hier irgend etwas nicht
stimmt.“ Aber das war ihm schon vorher klar gewesen, was er brauchte war ein
Hinweis auf seinen jetzigen Aufenthaltsort. Er begann den Schreibtisch zu durchwühlen.
„Was haben wir den da?“ Er fand einen Stapel Kontoauszüge. Jack überflog
die Auszüge. Meyers hatte anscheinend finanzielle Probleme.
„Also das Motiv hätten wir.“
„O´Neill, sieh hier.“ Teal´c
wies auf eine Anzahl Photos. Die ganze Wand war übersät mit Bildern von
Meyers. Anscheinend hatte er eine Spezialkampfausbildung bei den Marines
genossen, bevor er zur Airforce gewechselt hatte. Ein nicht zu unterschätzender
Mann.
„Alles klar, das ist unser
Mann.“ Er griff zum Hörer und wählte. „Verbinden Sie mich mit General
Hammond.“ Es dauerte keine Minute bis sich der General am anderen Ende der
Leitung meldete. „Sir, ich denke wir haben genug Indizien. Meyers ist
verschuldet und hat in Bezug auf seinen Lebenslauf wohl auch nicht die ganze
Wahrheit angegeben. Ich schlage vor Sie schicken ein Team hierher.“
O´Neill legte auf und trat
hinaus auf die Veranda. Sie mußten raus finden wo Meyers sich aufhalten konnte.
Nebenan sah er eine junge Frau an ihrem Grill hantieren. Er kannte sie von einer
Weihnachtsfeier. Sie war mit einem der Ärzte auf der Basis verheiratet. „Mrs.
Boyd könnte ich sie kurz mal sprechen?“
*********
Sam wurde in den Raum gezerrt.
Daniel saß auf dem Stuhl, auf dem auch sie vor hin angekettet war. Man hatte
ihn geschlagen. Seine Wange war aufgerissen und Blut lief an seinem Auge
herunter. Er sah sie eindringlich an. Sein Blick glitt von ihr zu den
Artefakten. Er schien sie auf irgend etwas aufmerksam machen zu wollen.
„Dr. Jackson bat sie zu
sehen. Er hatte Angst, Carl würde ihnen wieder zu Nahe kommen.“ Der Kerl kam
auf sie zu und kam mit seinen Kopf ganz
nah an sie heran. „Ich kann ihn verstehen.“ Carter roch seinen Atem, ein
Hauch von Salbei kam ihr in die Nase. Meyers. Der Kerl kam ihr gleich so bekannt
vor. Sie biß sich auf die Lippen. Wenn sie ihm zeigte, daß sie ihn erkannt
hatte, würde er sie umbringen müssen.
„Ihr Kollege war etwas
kooperativer als Sie, er war zu besorgt um Sie.“ Er trat an Daniel heran und
überließ Sam sich selbst.
Er griff zu einer Steinfigur
von Abydos und hielt sie vor sein Gesicht. „Woher stammte dieses Stück?“
„Aus den Labors von Marcello,
es ist soweit wir wissen nur ein Kunstobjekt. Man könnte es vermutlich gut als
Artefakt der 3. Dynastie Ägyptens verkaufen.“
Daniel spielte ein gefährliches
Spiel. Er hatte Meyers vermutlich nicht erkannt. Was wenn der Kerl ihn nur
testete. Er wollte ihr eindeutig etwas mitteilen. Sie schaute zu den Objekten
hinüber. Set-Waffen, einige von Marcellos Dingen. Und... Der Transformator mit
dem Marcello sich in Daniels Körper geschmuggelt hatte. Meyers wußte bestimmt
nichts darüber, er war erst später zur Einheit versetzt worden.
Allmählich verstand sie worauf
Daniel hinaus wollte. Aber wie, Daniel war an den Stuhl gefesselt. Und Meyers
ließ sie nicht aus den Augen.
„In Ordnung Dr. Jackson. Ihr
zwei geht mit ihm die Objekte durch, zeichnet alles auf. Ich werde den Käufer
informieren.
Er ging Richtung Tür und hielt
kurz bei Sam und sah ihr in die Augen und lächelte. „Bring sie runter
Carl.“
Damit verließ er den Raum.
Jetzt kam es darauf an. Carl packte sie am Oberarm um zerrte sie herum.
„Ahhhrgh“, Sam schrie auf
und ließ sich auf die Knie sinken. „Was ist mit dir?“ Ihr Wächter
war eindeutig irritiert.
„Sie haben mir das Handgelenk
verdreht. Verflucht tut das weh.“ Sie hoffte er würde auf den Bluff
hereinfallen. „AHH, machen Sie das ab, es tut so weh.“ Sie blickte ihn
flehentlich von unten an.
Als sich Carl bückte, wußte
sie daß sie gewonnen hatte. Er löste die Handschellen an ihrem Rücken und zog
sie hoch. Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich und plazierte ihren
Ellbogen in seinem Gesicht.
Sein Griff lockerte sich und
sie hechtete hinter den Transformator und klammerte sich an die Griffe des Gerätes.
Die anderen zwei Wachen reagierten etwas langsam. Der erste stolperte zufällig
über Daniels Beine, während der zweite von Carl zurück gepfiffen wurde. „Laß
nur, die kleine hol ich mir selber.“ Damit schritt er auf den Transformator
zu.
Sam reizte ihn weiter. Sie wußte,
es mußte schnell gehen, damit seine Komplizen keinen Verdacht schöpfen
konnten. „Komm schon Dicker, fang mich wenn du kannst.“ Sam hielt weiterhin
beide Hände an Marcellos Gerät und beugte sich weit nach vorn.
Wie beabsichtigt ergriff Carl
das Gerät. Ein seltsames Gefühl durchfuhr sie
und plötzlich sah sie ihr eigenes Gesicht vor sich. Ja, es hatte
geklappt. Etwas unbeholfen holte sie mit ihrer Rechten aus und landete einen
Kinnhaken auf ihrem verdutzten Gesicht. Komisches Gefühl, hoffentlich hatte sie
sich nicht den Kiefer gebrochen. Reglos blieb ihr Körper am Boden liegen.
„Hey, Carl, war das wirklich
notwendig?“ Sam drehte sich herum zu Daniel
und den anderen. „Sie ist selbst schuld.“ Ihre Stimme hörte sich seltsam
an. Sie trat an den Tisch und griff eine der Set-Waffen. Die zweite Wache war
gerade dabei sich wieder vom Boden auf zu rappeln und sah Daniel giftig an.
„Das wirst du noch bereuen. Bevor er sich Daniel nähern konnte, hob Sam ihre
Waffe und feuerte.
„Sam?“ Seine Augen waren
noch skeptisch.
„Ja, ich bin es. Ein
komisches Gefühl. Dieser Kerl ist so fett.“ Sam machte sich daran Daniels
Fesseln zu lösen und half ihm auf. Er schwankte und hielt sich den Kopf.
„Gib mir die Waffe. Du mußt
noch zurück in deinen Körper. Hoffentlich hast du nicht zu fest
zugeschlagen.“ Daniel brachte Sams bewußtlosen Körper in eine bequeme
Position, während Carl/Sam, die beiden Wachen heran schleppte. Sie mußten nur
noch den Ringtausch vollziehen. Sams Körper mit der ersten Wache, Carls Körper
mit der zweiten Wache und so weiter.
„Hey Sam, kommen Sie zu
sich.“ Daniel kniete neben ihr und tätschelte ihre Wange.
„Hi Daniel, hat es
geklappt?“ Sie sah an sich herunter und stellte zufrieden fest, daß ihr
Bierbauch wieder verschwunden war. „Nichts wie weg hier.“
Daniel half ihr auf. Sie waren
beide in keiner guten Verfassung, angeschlagen, müde und unterkühlt.
Wahrscheinlich würden sie nicht weit kommen. Er trat an den Tisch und nahm sich
eine weitere Set-Waffe und reichte sie Sam. Direkt daneben fand er ein weiteres
Goa´uldgerät, das er einsteckte bevor er zu Sam an die Tür kam.
„Die Luft scheint rein zu
sein.“ Draußen war es dunkel. „Wir müssen dort in den Wald, dort haben wir
eine Chance uns zu verstecken.“
Daniel bemühte sich Sam zu
folgen, aber ohne Brille stolperte er bereits zu Anfang des Waldes und schlug
sich ein Knie auf. „Daniel.“ Sam kam zurück und half ihm auf.
„Halb so wild, aber ohne
Brille ist das hoffnungslos.“
„Ich werde dich führen.
Beeilen wir uns.“ Sam sah nervös zu dem alten Hangar zurück. Dort herrschte
mittlerweile hektische Betriebsamkeit. Vermutlich hatte man ihre Flucht
entdeckt.
*********
Jack, Teal´c und General
Hammond waren mit einem Hubschrauber unterwegs. Die Nachbarin hatte den
entscheidenden Hinweis gegeben. Meyers wäre oft in den Bergen zum Jagen. Mit
Hilfe einer Karte, war man schnell auf einen kleinen Flugplatz gestoßen.
Dorthin waren sie nun unterwegs.
„Wir sollten hier landen.
Hinter der Bergkuppe müßte der Platz sein. Wir sollten uns nicht gleich
anmelden.“
Zehn Minuten später hockten
sie hinter einigen Felsen und richteten ihre Ferngläser, auf das schwach
erleuchtete Gelände vor ihnen.
„Ich denke hier sind wir
richtig.“ Jack reichte das Fernglas an den General weiter. „Was ist mit der
Verstärkung?“
„Müßte gleich
eintreffen.“
„Sir, wenn Sie erlauben,
erkunden Teal´c und ich die Gegend.“
„Aber keine Alleingänge
Colonel.“
„Aye, Sir.“
Teal´c marschierte eine Weile
schweigend hinter O´Neill her. „Was hast du vor O´Neill?“
Jack hockte sich hinter einen
Baum. „Hast du die hektische Aktivität da unten gesehen?“
„Ja, es sah aus als würden
sie mit den Taschenlampen den Waldrand absuchen.“
„Und was schließen wir
daraus?“
Teal´c sah ihn fragend an.
„Du wirst es mir sagen O´Neill.“
„Ich vermute das ihnen etwas
abhanden gekommen ist. Und nur zwei Dinge ihres Diebesgutes sind in der Lage von
selbst zu verschwinden.“
„Carter und Jackson.“
„Exakt.“ O´Neill grinste.
„Also sehen wir zu, das wir sie zuerst finden. Der General übernimmt die
anderen mit seinem Team.“
Sie schlichen immer weiter in
den Wald und versuchten die einzelnen Geräusche zuzuordnen. Teal´c stieß ihn
an und gab ihm Handzeichen. Am Hang unter ihnen hörte man Schritte. Die Frage
war, wer dort lang schlich.
Als eine Taschenlampe
aufblitzte war klar, daß sie nicht ihre Freunde unter sich hatten. Sie warteten
bis die Kerle vorbei waren. Jack zählte vier.
„Teal´c, wir hängen uns an
sie heran.“
*********
Sam war am Ende ihrer Kräfte.
Die Nacht war kalt und sie froren erbärmlich. Daniel stolperte immer wieder, da
er kaum etwas sehen konnte. Sie versuchten so leise wie möglich zu sein und
hatten es schon zweimal geschafft, sich von den Schritten hinter ihnen zu
entfernen.
„Sam, das hat keinen Zweck.
Wir sind nicht schnell genug.“
Sam keuchte. „Ich weiß
Daniel. Der Weg wird immer schwieriger.“ Und wie zur Bestätigung kam sie ins
straucheln. Sie viel eine Uferböschung herunter und verdrehte sich ihren Knöcheln.
Der Schmerz traf sie unvorbereitet und sie Schrie kurz auf.
„Sam?“ Daniel rief in gedämpften
Tonfall nach ihr. Dann kam er zu ihr runter und versuchte ihr aufzuhelfen. Es
tat höllisch weh. „Daniel, ich kann nicht laufen.“ Beide standen bis zur Hüfte
im Wasser.
„Dann schwimmen wir. Komm,
damit rechnen sie vielleicht nicht.“ Die Stimmen waren wieder näher gekommen.
Vermutlich hatten sie Sams Schrei gehört. Sie wateten ins tiefere Wasser, es
war bitterkalt.
„Es ist zu kalt Daniel.“
Sie zog sich an der Uferböschung hoch. „Versuchen wir unser Glück lieber im
Angriff.“ Sie zog ihre Set-Waffe heraus und versuchte sie zu aktivieren.
Nichts geschah. Verflucht, das Wasser mußte sie unbrauchbar gemacht haben.
„Daniel, was ist mit deiner Waffe?“
Daniel zog sich zu ihr hoch. Er
rutsche zweimal ab, bevor er neben ihr war. Beide waren am Ende ihrer Kräfte.
Daniel überprüfte die Waffe. „Alles klar.“
„Meine hat den Geist
aufgegeben.“ Sam zuckte zusammen, keine 50 m entfernt kamen ihre Jäger durch
das Gebüsch. „Ducke dich.“
Es waren vier. Sie hatten ihre
Taschenlampen ausgeschaltet gingen hintereinander durch das Gestrüpp. Sam spürte,
wie Daniel sich neben ihr an seiner Hosentasche zu schaffen machte. Es klirrte
leicht als er einen im Mondlicht schimmernden Gegenstand hervor holte und ihr in
die Hand drückte.
Sam brauchte einen Moment, um
es zu identifizieren. Eine Handspange. Sie begann sie sich über die rechte Hand
zu streifen. Bisher war es ihr erst einmal gelungen, sie zu aktivieren, als sie
sich gegen Seth zur Wehr setzte. „Daniel, das wird nicht klappen.“
„Das ist die einzige Möglichkeit.
Du mußt.“
Das war das letzte was er
sagte, denn Sam hob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. Sie drückten ihre
Gesichter tief in den Schlamm, um von ihnen nicht entdeckt zu werden, ihre
einzige Chance, war der Überraschungseffekt. Vielleicht gingen sie ja an ihnen
vorbei. Doch dieser Wunsch wurde ihnen nicht erfüllt. Sie hielten genau auf sie
zu.
Sam hielt Daniels Arm und gab
ihm mit Fingerdruck zu verstehen, wann er aufspringen sollte um seine Waffe
abzufeuern. Da, eine Taschenlampe blitzt kurz auf. Jetzt.
Sie sprangen gleichzeitig
hinter der Uferböschung auf. Daniel feuerte und traf den vordersten ihrer
Verfolger, der unter den Entladungen der Waffe zusammenbrach.
Doch damit war ihre Glückssträhne
auch schon vorbei. Die anderen suchten sofort Deckung und erwiderten das Feuer.
Auch sie hatten sich unter anderem mit Set-Waffen ausgestattet und reagierten
sofort. Bevor Daniel sich in Deckung werfen konnte, traf ihn eine Entladung und
ließ ihn am Ufer ins Wasser zurück sinken.
„Daniel.“ Sam nahm all ihre
verbliebene Kraft und lenkte sie in die Waffe an ihrer Hand. Eine Kraftwelle
schoß zu den Angreifern und traf einen von ihnen mit voller Kraft. Sie wollte
es noch einmal versuchen, doch ihre Kraft reichte nicht mehr aus. Die
Anstrengungen der letzten 16 Stunden forderten ihren Tribut. Kraftlos sank sie
an Daniels Seite und ergab sich ihrem Schicksal.
Über ihnen erschien im fahlem
Mondlicht Meyers und sein Komplize. „Dr. Jackson, Captain Carter. Ich hatte
meinen Männern geraten sie nicht zu unterschätzen. Und ich hatte damit recht.
Doch nun hat das Ganze ein Ende. Hier und Jetzt.“ Er entriß Sam die
Handspange und stellte sich über ihnen auf und zog seine Pistole.
Sam wußte, er würde sie töten.
Sie senkte den Kopf und sah zu Daniel hinüber, der ihr müde in die Augen
blickte. Über ihnen ertönte ein Schuß, doch niemand von ihnen war getroffen
worden. Plötzlich begrub Meyers lebloser Körper sie. Ein zweiter Knall
durchfuhr die Dunkelheit.
Daniel und Sam bemühten sich,
Meyers von ihnen runter zu bekommen, als jemand den Körper anhob und in den Fluß
gleiten ließ.
Das erste was Sam sah, war Teal´cs
erleichtertes Gesicht. „Komm, ich helfe dir Samantha Carter.“
„Teal´c.“ Sie sah auch O´Neill,
der Daniel die Uferböschung hochzog. „Colonel, schön Sie zu sehen.“
„Ganz meinerseits.“ Die
Erleichterung die Freunde gefunden zu haben, stand Jack ins Gesicht geschrieben.
Sie halfen den beiden auf
trockenen Boden zu gelangen. Beide sahen arg zerschrammt aus. Man hatte sie
geschlagen und beide zitterten erbärmlich. „Hier ziehen Sie die nassen Jacken
aus.“ Er reichte ihr seine und Teal´c half Daniel in seine wärmende Jacke.
„Könnt ihr laufen?“
Daniels Stimme zitterte. „Sam
hat sich den Knöchel verknackst.“
„Ich werde sie tragen.“
Teal´c reichte O´Neill seine Stabwaffe und Jack half ihm Sam auf seinen Rücken
zu heben.
„Und was ist mit dir
Daniel?“
„Du wirst mir den Weg zeigen
müssen, mir ist meine Brille abhanden gekommen.“
„Ach das hatte ich fast
vergessen. Darf ich mal.“ Er griff Daniel in die Jackentasche und zog ein
Brillenetui heraus. „Ich dachte Sie könnte eine Ersatzbrille gebrauchen. Ihre
... nun, die ist platt.“
„Danke Jack.“ Jack half ihm
auf und legte seinen Arm um seine Schultern. Sie kamen nur langsam vorwärts,
doch irgendwann erreichten sie den Waldrand. Hammonds Einheit hatte hier
inzwischen die Situation geklärt.
„Doktor
Jackson, Captain Carter. Schön Sie wohlauf wieder zu sehen.“ Hammond sah den beiden gleich an
was sie durchgemacht hatten und rief Sanitäter mit Decken und Kaffee.
„Was ist mit Meyers?“
„Oh, der ist Fischfutter Sir.
Liegt dahinten im Wald.“
„In Ordnung. Ich habe einen
Hubschrauber geordert der Sie zurück auf die Basis bringt.“
*********
Fünf Stunden später besuchten
Jack und der General die beiden auf der Krankenstation. Daniels Gesicht war
verarztet worden, auch wenn es noch stark geschwollen war. Er saß in einem
bequemen Stuhl und hatten einen heißen Becher Kakao in seinen Händen, während
Dr. Frasier grade Sams Fuß bandagierte.
Daniel sah sie fragend an?
„Habt ihr ihn erwischt?“
Jack stellte eine Tasche neben
seinen Stuhl und setzte sich zu Daniel. „Leider nein. Der Käufer von dem
Meyers sprach geht uns wohl durch die Lappen. Aber was noch seltsamer ist, als
Teal´c und eine paar Leute die
Kerle im Wald einsammeln wollten, war Meyers verschwunden.“
„Aber ich dachte er wäre
tot?“
„Tja wer weiß.“
„Colonel.“ Sam sah ihn
fragend und zugleich auffordernd an.
„Ach
ja Daniel. Sam bat mich ihnen das hier zu besorgen.“
Damit zog er eine Fliegerjacke aus der Tasche. Daniel grinste breit.
„Autsch!“ Tat wohl noch weh.
„Danke Sam, Jack. Ist die
auch gefüttert?“
„Klar, Dannyboy.“
ENDE
Anmerkung der Autorin: eine
meiner Lieblingsgeschichten