Horrotrip
Rating: G
Kurzinhalt:
Eine prickelnde Szene von Amanda und Rick steht an, aber Peter kann seine
Hauptdarstellerin nicht finden...
Anmerkungen:
Eigentlich wollte ich ein Crossover Jump
Street, Sea Quest und Stargate machen, aber das war mir dann doch zu
kompliziert. Ich hoffe diese Version gefällt euch auch. Ein bisserl Shipper,
aber sonst sehr DeLuise-lastig. Danke an Antares fürs beta und eine Bitte um
Feedback. Ich würde mich riesig freuen.
Disclaimer:
Alle
Charaktere und sämtliche Rechte an SG 1 gehören MGM/UA, World Gekko Corp. Und
Double Secret Production. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und
nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten
Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind
Eigentum des Autors.
Mit dieser Story habe ich im GCC-Wettbewerb 2004 auf Platz 3 gelegen. *smile*
Peter
irrte wie angestochen durch die Kulissen. Verflucht, wo steckte Amanda denn nur?
Er wollte doch noch die Szene im Umkleideraum drehen und ohne sie funktionierte
das nicht. Es war spät geworden und das Team wurde ungeduldig und wollte heim.
Vor allem Rick und Colin. Nur diese Szene noch und das Wochenende konnte kommen.
Irgendwie stand die 8. Staffel unter keinem guten Stern, ständig ging etwas
schief. Dabei würden die Fans sich über diese Szene sicher freuen, schließlich
erwartete Amanda und Rick eine sehr prickelnde Szene.
Colin
würde sie leider erwischen. Eigentlich eine schöne Szene. Sam kommt auf einem
Einsatz nur knapp mit dem Leben davon, völlig fertig flüchtet sie sich in die
Umkleide unter die Dusche. Als sie aus dem Duschraum kommt steht er vor ihr,
zerrissen zwischen Sorge um sie und seiner Pflicht als General. Die Fans würden
diese Szene lieben. Da hatten sich Malozzi und Co wieder was Feines ausgedacht.
Aber
ohne Amanda keine Duschszene. Also, wo steckte sie denn? Peter schob eine
Mutterschiff-Brückenarmatur beiseite und zwängte sich an der Attrappe eines
Sarkophags vorbei. Irgendwer sollte hier mal aufräumen. Eigentlich kannte er
sich auf dem Produktionsgelände ja aus, dachte er zumindest, aber in dieser
Ecke war er noch nie gewesen. Langsam wurde seine Neugier geweckt.
Eine
kleine Glühbirne erhellte die dunkle Kammer, die anscheinend mit Requisiten
vollgestopft war. Wow, das war ganz schön dunkel hier! In diese Ecke des
Studios schienen sich nur wenige Menschen zu verirren. Alles war mit einer
Staubschicht bedeckt und die schwebenden Staubteilchen kitzelten ihn in der
Nase. Er spürte wie sich seine Nase hochzog und augenblicklich ließ er einen
heftigen Nießer los.
Noch
mehr Staub wirbelte auf und Peter taumelte einen Schritt zurück. Er merkte wie
sein Fuß gegen etwas Hartes stieß und im gleichen Moment traf ihn irgendetwas
von hinten. Ein infernalischer Lärm brach los und als er nach vorn taumelte
verlor er gänzlich den Halt. Er landete unsanft auf dem Boden. Sein Kopf
prallte gegen etwas sehr unnachgiebiges.
„Shit!“
Als
er die Augen aufmachte drehte sich alles und er beschloss, sie lieber noch einen
Moment geschlossen zu halten. Als er sie wieder öffnete fiel ihm gleich auf,
dass es dunkler geworden war. Wo vorher ein diffuses Licht durch ein kleines
Fenster gefallen war, herrschte nun Dunkelheit. Ein Blick auf seine Uhr bestätigte
seine Befürchtung. Er musste für recht lange das Bewusstsein verloren haben.
Zeit
hier zu verschwinden. Mühsam drückte er sich vom Boden hoch und rieb sich den
Bauch. Er hatte mehr als unbequem gelegen und nun wusste er warum. Er hob die
kleine aber harte Stahlkugel an und wog sie in der Hand. Das Orb. Mann, es war
lange her, dass er diese Kugel in der Hand gehalten hatte. Aber es war eine
geniale Folge gewesen und die Specialeffects Leute hatten einen Heidenspaß
gehabt, jedem die luminiszierende
Farbe ins Gesicht zu schmieren. Er erinnerte sich gut daran, das Julie McHaffie
Christopher einen Streich gespielt hatte und seine Glatze damit eingeschmiert
hatte, so dass er beim ersten Take wie ein Leuchtturm im Gateraum gestanden
hatte. Er legte das Orb zur Seite und wandte sich zur Tür.
„Shit.“
Da
war keine Tür mehr. Hektisch ging er dorthin, wo Stunden zuvor noch ein
Durchgang gewesen war. Doch jetzt blockierte etwas Großes von außen die Tür.
Verflucht, sie hatten einen Teil der Mutterschiffkulissen direkt davor
abgestellt. Er erinnerte sich, Dan am Nachmittag angeschnauzt zu haben, den
Scheiß endlich wegzuräumen. Das hatte er nun davon. Verzweifelt stemmte er
sich gegen das Hindernis, doch da tat sich gar nichts. Sie mussten mehrere
Kulissen voreinander gestellt haben.
Peter
sah zum Fenster hinauf. Das sah nicht gerade groß aus. Unbewusst strich er sich
über seinen Bauch. Vielleicht hätte er auf die ein oder andere Pizza
verzichten sollen. Mühsam bahnte er sich einen Weg durch den vollen Raum.
Das
Orb rollte geräuschvoll über den Boden und stieß gegen einen, mit einem Tuch
verhüllten großen Gegenstand. Die Konstruktion darunter kam mächtig ins
Wanken und fiel leider in seine Richtung.
Peter
riß die Arme hoch, um seinen bereits lädierten Kopf zu schützen und schloss
die Augen. Rechts und links krachte es, etwas traf ihn an der Schulter und er
ging in die Knie. Als der Krach aufhörte wartete er noch kurz, um dann
vorsichtig die Augen wieder zu öffnen.
Im
blieb fast das Herz stehen, als er in die dunklen Augenhöhlen eines Skeletts
blickte. Er brauchte eine Sekunde um zu begreifen, dass es der Altar der Unas
aus der Folge Naquadahmine war. Die Requisiteure hatten sehr gute Arbeit
geleistet, das Teil vor Peters Gesicht war eindeutig abschreckender Wirkung. Ärgerlich
stieß Peter das Kunststoff-Skelett von sich weg. Das hätte er besser nicht
getan.
„Was...“
mehr bekam er nicht mehr raus, als das Goa´uld-Skelett gegen einen dunklen
Gegenstand prallte, der daraufhin bedrohlich ins Schwanken geriet. Einen
Wimpernschlag später kippte eine Rüstung der Super-Jaffa Anubis auf ihn
hernieder. „Shit!“ Und als wäre es nicht genug, kam ihm auch noch das
Korush Nai entgegen.
Peter
war auf den Rücken gefallen und blickte diesem Rüstungsmonster genau in die
Augen. Angeekelt zog er sich darunter hervor und sah dafür in die grässliche
Fratze des Korush Nai. Es sollte in der Folge „Invasion“ zur Abschreckung
dienen und Peter konnte dessen gute Wirkung nur bestätigen. Allmählich reichte
es ihm, er wollte nur noch hier heraus. Das war hier ja das reinste
Gruselkabinett und die Beule an seinem Kopf wurde auch immer größer.
Er
hätte beim Schauspielern bleiben sollen, dann müsste er auch nicht
irgendwelchen Schauspielern hinterher rennen und in solchen Abstellkammern nach
ihnen suchen. Das Set von SeaQuest war irgendwie immer etwas aufgeräumter
gewesen, sah man mal davon ab, dass man viel zu oft nass wurde. War insgesamt
auch keine schwere Rolle gewesen, da Dagwood doch eher wortkarg gewesen war.
Oder noch besser, das Set von Jump Street. Da gab es wenigstens keine Aliens in
der Requisite und an der Seite von Johnny Depp konnte man nur glänzen. Der
Junge war ein solcher Mädchenschwarm gewesen... hach das waren noch Zeiten.
Er
erhob sich vorsichtig, darauf bedacht, nicht noch mehr Dinge in Bewegung zu
setzen. Er wich den von der Decke hängenden Traumfängergebilden der Hak´tyl
aus und umrundete einige von Marcellos Erfindungen in Richtung Fenster. Ziemlich
hoch. Peter hörte Stimmen von draußen. Er trat auf eine Kiste und zog sich
vorsichtig hoch. Vielleicht hätte er die Kiste erst mal auf ihre Stabilität prüfen
sollen...
Mit
einem lauten Krachen fiel die Kiste in sich zusammen und umfing seinen Fuß. So
eine verfluchte... Peter atmete tief ein. Das brachte gar nichts. Wenn er nicht
endlich begann, ruhiger zu werden, würde er hier nie heraus kommen.
„Hallo?
Ist da jemand?“ Er hörte eine weibliche Stimme und er musste sich schon sehr
irren, wenn es nicht die von Amanda war. „Verflucht ist das hoch. Colin, hilf
mir mal. Hallo?“
Peter
sah Amandas Kopf am halb geöffneten Fenster auftauchen. „Peter? Bist du das?
Wir haben dich schon überall gesucht. Was machst du denn da drinnen?“
Peter
kochte innerlich, wegen ihr war er doch überhaupt hier herein geraten!
Gleichzeitig versucht er seinen Fuß aus der Kiste zu bekommen, was aus ihm
unerfindlichen Gründen nicht funktionierte.
„Ich
recherchiere für die nächste Folge, du weißt schon, die in der die Unas
wieder auftauchen.“ Er würde einen Teufel tun und den beiden da draußen die
Wahrheit darüber erzählen, was hier mit ihm passiert war. „Irgendein Idiot
hat vorn eine Kulisse vor die Tür gefahren und ich komme nicht mehr raus.“
„Und
warum hüpfst du so?“ Hüpfen? Hüpfte er? Sofort hielt er in seiner Bewegung
inne. Ja, tatsächlich, er hüpfte. Warum ging denn diese Kiste auch nicht von
seinem Fuß? Bei diesem Schummerlicht konnte man einfach nichts sehen. „Mandy,
habt ihr eine Taschenlampe? Könntet ihr mal hier herunter leuchten?“
„Warte.“
Amanda verschwand vom Fenster. Er hörte Stimmen und nutzte die Zeit erneut
seinen Fuß frei zu bekommen, ohne gleich eine weitere Requisitenlawine auszulösen.
Er beugte sich hinab und riss die Kartonage auf. Fast im gleichen Moment fuhr
ein blendend heller Lichtstrahl in die dunkle Kammer und verharrte auf... Peter
brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass er seinen Fuß im Körper von Egeria
stecken hatte.
„Shit.“
„Gut,
vorläufig also keine Folgen mehr mit Goa´uldköniginnen“, stellte Amanda,
deren Gesicht am Fenster auftauchte, trocken fest.
„Einverstanden.“
Sich an einem Regal festhaltend, zog er seinen Fuß aus diesem... nun viel war
nicht mehr von ihr übrig.
„Peter!
Vorsicht!“ Doch er spürte, dass er schon wieder nicht aufgepasst hatte.
Im Regal geriet ein Korb ins Wanken und ergoss seinen Inhalt über ihn. Allmählich reichte es ihm aber! Als Amanda oben auch noch schallend anfing zu lachen ...
„Wow,
Hathors Babys.... süß!” Peter nahm einige der glibberigen Würmer in die
Hand und warf sie Richtung Fenster. Doch Amanda war bereits abgetaucht und die
Goa´uldlarven flogen durch das Fenster hinaus.
„Hey,
was soll das?!“, kam Colins Protest. Colin spürte, wie ihm etwas in den
Nacken rutschte, während er Amanda als Räuberleiter zur Verfügung stand.
Hektisch schüttelte er sich als weitere ekelige Würmer auf seinem Kopf
landeten. „Mandy, was treibt Peter denn da drinnen bloß?“
„Er
hat grad Egeria ermordet.“
„Wie
bitte?“ Colin sah sie schräg von unten an, soweit das bei dem mageren Licht möglich
war. Er wollte endlich nach Hause. Zwar hatte er es nicht soweit wie Rick, aber
schließlich liefen heute Nacht zwei Spiele der Eishockey-WM in Europa. Die
wollte er nicht verpassen und die anderen sicher auch nicht.
Drinnen
kämpfte sich Peter unter dem Korb hervor. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt und
er wollte nur noch heraus aus diesem Alptraum. Amanda leuchtete durch den Raum.
„Wow, hier sind die ganzen Sachen gelandet.“ Sie schien kurz zu überlegen
und zu einer Entscheidung zu kommen. „Hier Peter, fang!“ Damit warf sie ihm
die Lampe zu und stemmte sich am Fenster hoch.
„Hey
Mandy, was hast du vor?“, fragte Colin von draußen. Peter beeilte sich Amanda
zu helfen, doch diese wand sich geschmeidig durch das kleine Loch und ließ sich
auf der anderen Seite fallen. „Sorry, Peter, aber ich glaube nicht, dass du da
hindurch passt. Da hättest du auf ein paar Steaks verzichten müssen.“ Damit
wand sie sich zum Fenster. „Colin, schaust du mal wo die anderen stecken, sie
sollen die Tür frei räumen.“
„Geht
klar, Major!“
Peter
zog frustriert eine Kiste heran und setzte sich um zu warten. So ein Mist, der
ganze Zeitplan war durcheinander, wenn sie die Szene nicht mehr drehen würden.
Rick wäre erst in drei Wochen wieder am Set. „Sag mal Mandy, wo hast du
vorhin gesteckt? Alle haben dich gesucht. Ich auch.“ Dabei strich er mit der
Taschenlampe durch das Dämmerlicht des Raumes.
„Hier?“
Peter
nickte stumm. Das hätte er besser nicht getan, denn nun meldeten sich erstmals
die Kopfschmerzen, die er sich zusammen mit der Beule eingehandelt hatte.
Hoffentlich war er bald hier raus, mehr Schmerzen würde er nicht ertragen..
Amanda
sah sich neugierig um. Überall standen Requisiten herum. Auf einem der oberen
Regale sah sie etwas, das ihre Neugier geweckt hatte. Da es eindeutig zu hoch
war, nutzte sie Marchellos Transformationsmaschine als Treppe. Böses ahnend
spannte Peter alle Muskeln an.
„Sei
vorsichtig.“ Doch Amanda war bereits oben angelangt und fischte einen
Replikator herunter. Seine Skepsis war unbegründet, anscheinend war nur er zu
tollpatschig, um sich hier zu bewegen. Amanda setzte sich rücklings auf
Marchellos Erfindung und begann fasziniert mit dem Repli zu spielen. Peter
beleuchtete das Modell in ihren Händen.
Plötzlich
bewegte sich das Vieh von allein. Wer weiß welchen Mechanismus sie ausgelöst
hatte! Jedenfalls erschrak sie sich ordentlich und warf es von sich. Peter sah
es im Schein der Lampe auf sich zukommen. Instinktiv ließ er die Lampe los und
fing es auf. Der Replikator bewegte sich weiter und er stieß ihn von sich.
„Shit!“
Das
war wohl zuviel Bewegung für die Kiste gewesen. Er spürte wie sie an der Rückseite
einknickte und ihn nach hinten kippen ließ. Er landete rücklings auf dem Boden
und prallte mit dem Kopf gegen das Regal hinter ihm. Wieder sah er Sterne und
wie durch Watte hörte er Amandas Warnruf. Unmittelbar später bekam er einen
heftigen Schlag auf den Bauch.
Dann
wurde es dunkel um ihn herum.
Es
konnten nur wenige Sekunden vergangen sein, denn das erste was er hörte war
Amandas Stimme. „Peter? Kannst du mich hören? Es tut mir leid.“
Vorsichtig
öffnete er die Augen und sah sie verwirrt an. Sein Bauch tat ihm weh und in
Amandas Hand sah er nun den Grund dafür: der Kristallschädel musste oben vom
Regal gefallen sein.
„Wehe
du bewegst dich!“
„Was?“
Sie sah ihn verwirrt an. „Wenn wir uns bewegen, passiert wieder etwas und dann
brauche ich wohlmöglich einen Rollstuhl. Also nichts anfassen und nicht bewegen
bis Colin da ist und uns rausholt. Anweisung des Regisseurs.“
***
Amanda lag klitschnass in Ricks Armen und küsste ihn innig und atemlos. Es war eine Szene wie aus dem Bilderbuch geworden. Amanda kommt erschöpft und nass aus der Dusche und Rick, erwartet sie und sieht sie mit einem innigen Blick an. Sie stehen voreinander und man spürt das Knistern. Der General verzieht keine Miene, nur seine Augen verraten ihn und Sam weicht seinem Blick nicht aus. „Sir!?“
Sie sieht seine Verzweiflung und sie kann ihre Gefühle nicht länger verstecken und fällt ihm küssend in die Arme. Jack greift in ihr nassen Haar und nun brechen auch bei ihm alle Dämme. Plötzlich betritt Colin als Major Davis die Umkleide und bleibt überrascht stehen. Er beobachtete die Szene und lächelt still. Die Fans würden ihn für dieses Lächeln lieben, wenn sie es nicht sowieso schon taten. Zufrieden blickte Peter auf den kleinen Bildschirm. Schweigend zieht sich der Major wieder zurück und überlässt das Paar seinen Gefühlen.
„Cut!“
Er
hörte ein Seufzen durch die Mannschaft gehen. Sie alle waren froh, die Szene
endlich im Kasten zu haben. Peter schnippte mit dem Finger und Dan Shea gab ihm
einen neuen Eisbeutel für seinen Kopf. Mag ja sein, dass es bei Jump Street
weniger Aliens gab, aber immerhin war er hier der Regisseur und als solcher
hatte er Dan vorhin ordentlich zusammengestaucht. Die Kleinigkeit seiner eigenen
Tollpatschigkeit hatte er dabei geflissentlich übergangen.