Die Suche Teil 2 – Jacks Suche
Pairing:
S/J
Rating:
G
Inhalt:
Sam und Jonas werden vom Rest des Teams getrennt. Jacks Suche beginnt...
Anmerkung:
Dickes Dankeschön an meine Min, die mich immer ermutigt hat, auch mal eine
Liebesgeschichte zu schreiben. Ich hoffe, sie gefällt euch. Über Feedback wäre
ich sehr glücklich.
Stürze
Jack
hatte die anderen voran gehen lassen. Dieser Planet war seltsam und rauh. Als
sie diese Hängebrücke das erste Mal überquert hatten, waren sie noch
skeptisch gewesen. Doch sie schien stabil zu sein. Trotzdem hatte Jack kein
gutes Gefühl gehabt. Er hätte auf sein Gefühl hören sollen.
Sie
hatten die Schlucht überquert um zu schauen, ob es einen Weg von diesem Plateau
hinab gab. Doch ihre Suche war negativ verlaufen. Nach vierstündigem Marsch
hatten sie abgebrochen und den Rückweg angetreten. Jack wollte nur noch zurück,
wegen dieses nutzloses Einsatzes hatte er ein wichtiges Playoff-Spiel verpasst.
Er trieb sein Team an. Im Nachhinein bereute er dies. Vielleicht wären sie dann
nicht alle gleichzeitig auf die Brücke gegangen. Jack hatte den anderen den
Vortritt gegeben und hatte noch einen Blick in die Tiefe geworfen. Diese breite
Schlucht war von einem reißenden Fluss in den Fels getrieben worden.
Das
Donnern des Wassers übertönte auch hier oben alles. Er hatte einmal an einer
Raftingtour teilgenommen, aber auf diesem Fluss schien so was absurd. Das Wasser
schoss mit irrer Gewalt zwischen den Felsen hindurch. Überall türmte sich die
Gischt. Jack hatte den Blick von diesem faszinierendem Naturschauspiel abgewandt
und die Brücke betreten. Er war den anderen bereits 15 Meter gefolgt als er
merkte, dass irgendetwas nicht stimmte.
Sein
Team hatte gerade die Mitte der Brücke erreicht und stand dicht beisammen. Sam
hatte die Spitze übernommen. Jack griff zum Funkgerät. „Carter, halten Sie
etwas Abstand.“ Doch er bekam keine Reaktion. Vermutlich übertönte das
Brausen alles.
Was
dann geschah, lief seitdem immer wieder vor seinem Auge ab.
Eines
der rechten Taue riss und die ganze Brücke geriet ins Schwanken. Abrupt kippte
die Brücke nach rechts ab und verlor jegliche Stabilität. Jack krampfte sich
in die Taue, um nicht herunterzufallen. Er sah, wie sich die Mitte der Brücke
überschlug und Teal´c mitriss. Sam und Jonas hielten sich am linken Tau und
drohten ebenfalls abzustürzen. Die ganze Konstruktion schwankte weiterhin
besorgniserregend.
Dann
geschah das unfassbare. Auch das zweite Tau riss entzwei. Jack sah, wie die
ganze Konstruktion in sich zusammensackte und spürte gleichzeitig, wie ihm der
Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Er griff in die Halteseile und
klammerte sich mit aller Kraft fest. Das Ende, an dem er hing, schleuderte gegen
die Felswand. Jack zog die Beine hoch, um den Schlag abzufangen. Als er auf die
Wand knallte, hatte das Gefühl seine Beine würden brechen, doch er schaffte
es, sich zu halten. Die Haltetaue wirbelten durcheinander und Jack brauchte
einen Moment, um sich wieder zu orientieren.
Dann
blickte er zu der Stelle, an der er seine Freunde zuletzt gesehen hatte. Da war
nichts, keine Brücke, kein Jonas, kein Teal´c und keine Sam. Sein Blick
wanderte zu den tobenden Wassermassen unter ihm. Doch seine Freunde waren
verschwunden. Dort war nur noch tosende Gischt. Der Weg zum Gate war
abgeschnitten und er war allein.
Kampf
gegen die Fluten
Teal´c
fiel und sah im Fallen, wie auch Sam und Jonas das Gleichgewicht verloren und
hinter ihm her stürzten. Und dann packte ihn die Gewalt des Wassers und nahm
ihm die Luft und die Sicht. Teal´c spürte, wie er vom Wasser heruntergedrückt
wurde. Er kämpfte dagegen an und erreichte nach Luft schnappend die Oberfläche.
Ein Strudel hatte ihn erfasst und versuchte weiterhin, ihn nach unten zu ziehen.
Neben
sich sah er zwei Schatten herab stürzen. Sekunden später trieb Jonas gegen ihn
und gemeinsam gerieten sie in die Strömung. Carter war nirgends zu sehen. Jonas
schien den gleichen Gedanken zu haben, denn er sah sich hektisch um, während er
gleichzeitig seinen Rucksack löste. Plötzlich riss er den Arm hoch und deutete
hektisch in Richtung eines Felsens.
Auch
Teal´c sah nun den blonden Major kopfüber und leblos im Wasser treiben. Ohne
Jonas loszulassen, versuchte er, in ihre Richtung zu schwimmen. Auch Jonas kämpfte
gegen die Wassermassen an, um Sam zu erreichen.
Doch
das Wasser trieb sie unermüdlich weiter. Auch Sam. Und plötzlich war sie zum
Greifen nahe und Teal´c packte beherzt zu. Gemeinsam drehten sie den Major auf
den Rücken und hielten sie, während das Wasser sie immer weiter mit sich riss.
Verzweifelt
klammerten sie sich aneinander, während immer neue Gischtwogen über sie
einbrachen. Felsen. Sie würden an den Felsen erschlagen werden. Verzweifelt
versuchte er, die Gruppe immer so zu drehen, dass er, Teal´c, auf die Felsen
prallte. Immer wieder kamen neue Felsen und Teal´c drohte mehr als einmal das
Bewusstsein zu verlieren. Immer wieder riss die Strömung sie in eine neue
unerwartete Richtung und es passierte, was passieren musste. Beim Aufprall auf
einen neuerlichen Fels zerbrach die Gruppe. Teal´c wurde für den Moment
schwarz vor Augen. Als sich sein Blick wieder klärte, trieben Jonas und Sam
einige Meter von ihm entfernt. Er sah noch einen verzweifelten Blick von Jonas,
dann waren sie verschwunden.
Das
Wasser zog ihn wieder hinunter. Weitere Felsen trafen ihn und er drohte jegliche
Orientierung zu verlieren. Doch plötzlich wurde sein Treiben unvermittelt
gebremst. Ein scharfer Schmerz durchfuhr seine ganze linke Seite. Der Jaffa
brauchte einen Moment um zu erkennen, dass er sich in einem Baumstamm verfangen
hatte, der sich zwischen zwei Felsen verkeilt hatte.
Doch
das Wasser drückte ihn weiterhin unter die Wasseroberfläche. Dank seines
Symbionten verlor er nicht das Bewusstsein und zog sich Stück für Stück hoch,
bis endlich wieder Sauerstoff seine Lungen füllte.
Kaum
war er oben, versuchte er sich zu orientieren. Seine beiden Teamkameraden waren
nicht zu sehen. Als er nach oben blickte erkannte er keine der Formationen
wieder, geschweige denn, dass er die Brücke sehen konnte. Er musste schon weit
abgetrieben worden sein. Leider war er auch auf der Seite, die keinen Zugang zum
Gate hatte und eine Überquerung der Schlucht sah mehr als aussichtslos aus.
Der
Jaffa klammerte sich weiter an dem Baum und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit
aus seiner misslichen Lage, aber nur nackter Fels umgab ihn. Nichts, was ihm
Halt bieten könnte.
Verzweiflung
Jack
saß keuchend an der Kante der Schlucht und blickte verzweifelt hinab. Wieder
und wieder sah er die Szene vor sich. Er hatte sich hochgeangelt. Meter für
Meter hatte er sich zur Kante hochgearbeitet und sammelte nun seine Kräfte.
Sein Rucksack hatte ihn behindert, doch er war sich sicher, ihn noch zu
brauchen. Er wollte nicht akzeptieren, dass seine Freunde tot waren. Er würde
sie suchen.
Frustriert
blickte er auf die andere Seite der Schlucht. Welche Wahl blieb ihm, das Gate
war für ihn unerreichbar. Irgendwann würde Hammond den Planeten anwählen und
sie über Funk rufen, aber darauf konnte er nicht warten, sie würden erst in 48
Stunden vermisst werden. Er konnte auch nicht sicher sein, dass sein Funksignal
durchkam bei all diesen Felsen. Er hoffte, Hammond würde Hilfe schicken und
hatte vor, entsprechende Hinweise für die Suchtrupps zu hinterlassen.
Jack
schnappte sich seinen Rucksack und warf ihn sich über. Er zog ein Signaltuch
aus der Tasche und befestigte es am Brückenkopf, so dass es von Gegenüber
sichtbar war. Anschließend notierte er auf einem Blatt kurz was geschehen war
und deponierte den Zettel in einer Rationsverpackung ebenfalls dort.
Sich
sein Fernrohr um den Hals hängend, marschierte er los. Er hielt sich immer in
der Nähe der Steilwand und tastete sich alle 15 Meter heran um mit dem Fernglas
die Ufer abzusuchen. Das Brausen der Wassermassen begleitete ihn stetig und je länger
die Suche dauerte, desto verzweifelter wurde er. Die Wassermassen würden sie
gegen die Felsen schleudern oder unter Wasser drücken. Er hoffte nur, dass Teal´cs
Stärke ihnen helfen konnte.
Je
weiter er ging, desto steiler wurde das Ufer, während die Schlucht immer
breiter wurde. Jack hätte an manchen Stellen hinabsteigen können, glaubte aber
hier oben den besseren Überblick zu haben. Die Brücke war längst außer
Sicht, als er wieder einmal an den Steilhang trat. Er nahm das Fernglas zur Hand
und suchte die Schlucht ab.
Der
Fluss machte hier eine Biegung und viele Felsen ragten aus dem Wasser. Am Ufer
hatte sich ein Baum verfangen. Da. Er fokussierte das Fernglas. Ja, dort war ein
Arm, der sich an den Stamm klammerte. Er konnte nicht mehr erkennen, Die Gischt
türmte sich zu hoch auf. Er musste hinuntergelangen. Hier oben war es kein
Problem, aber weiter unten sah die Sache schon anders aus. Vorsichtig bewegte er
sich nach unten bis er nicht mehr weiterkam. Er hockte sich auf einem Sims und
nahm den Rucksack ab. Sich umsehend zog er das Seil aus seinem Gepäck.
Er
fand eine geeignete Felsnadel und schlang das Seil darum und befestigte noch ein
weiteres Seil. Nachdem er sich noch mit einem Blick nach unten orientiert hatte,
begann er mit dem Abstieg. Er war sich inzwischen sicher, Teal´c gefunden zu
haben. Meter für Meter näherte er sich den Gischtwolken.
„Teal´c!!!“
Jack
war sich nicht sicher, ob der Jaffa ihn hörte und so ließ er sicher immer
weiter hinab bis er den Baum unter seinen Füßen spürte. Das Wasser drohte ihn
sogleich zu erfassen, doch er stemmte sich energisch dagegen und tastete sich
mit der rechten Hand weiter am Stamm entlang. Vorsichtig setzte er sich
breitbeinig hin und griff nach dem Arm, der noch immer aus dem Wasser ragte. Es
war Teal´c, der ihm aus der Gischt entgegenblickte.
Jack
nahm das zweite Seil und beugte sich hinab, um es dem Jaffa umzubinden.
Fünfzehn
Minuten später lagen Teal´c und Jack keuchend und klitschnass nebeneinander am
Rand der Schlucht. Jack war total erledigt. Wenn sie das alles hinter sich
hatten, würde er auf eine Diät für den Jaffa bestehen. Jack blickte zu seinem
Freund hinüber. Er sah, dass es ihm nicht gut ging.
Jack
richtete sich auf und sah sich um. Ein Stück weiter sah er einige Felsen.
Dazwischen würden sie vor dem kalten Wind geschützt sein. Jack verstaute die
Seile und schulterte den Rucksack. Seine Muskeln zitterten noch immer von der
Anstrengung, oder war es doch die Kälte? Der Jaffa hatte weiterhin die Augen
geschlossen und schien Kräfte zu sammeln. Jack vertraute da ganz auf Junior.
Kräfte sammeln
Weitere
sechs Stunden waren vergangen. Jack hatte dem verletzten Jaffa in den
Unterschlupf zwischen den Felsen geholfen und ihn in den warmen Schlafsack
gepackt. Während Teal´cs Symbiont dem Jaffa seine Kraft wiedergab, suchte Jack
weiter die Ufer ab. Stundenlang ging er das Ufer ab, nahm immer wieder das
Fernglas in die Hand. Doch keine Spur von Sam und Jonas. Er verharrte mit dem
Fernglas am Rand der Schlucht. Die Dunkelheit senkte sich über den Bergen. Weit
hinter den Bergen ging die Sonne unter und ließ die Schatten immer länger
werden. Es hatte keinen Sinn.
Jack
hockte sich hin und blickte in die Gischt. Das hätte nicht passieren dürfen.
Er hätte auf sein Team achten müssen. Wütend krallte er die Faust in den Sand
und schleuderte den Dreck in die Schlucht. Er brach zwei Äste von einem Strauch
neben sich und markierte die Stelle für den morgigen Tag und machte sich stumm
auf den Weg zurück zu dem verletzten Jaffa.
Als
er am Lager ankam, war das Feuer heruntergebrannt und der Jaffa war tief in sein
Kel´no´reem vertieft. Der Aufprall am Baum hatte ihm eine tiefe, stark
blutende Wunde in die Seite gerissen. Sein ganzer Körper war von Blessuren übersät
gewesen. Doch Junior hatte bereits gute Arbeit geleistet. Am Verband um Teal´cs
Oberkörper war kein frisches Blut zu sehen.
Jack
lies sich stumm neben den Jaffa fallen und begann das Feuer neu zu schüren.
„Ich vermute, du hast keine neuen Spuren entdecken können.“
Jack
blickte stur in das Feuer. Nein, er hatte nichts gefunden. Er wandte sich an
Teal´c. Dessen Augen waren geöffnet und blickten ihn ruhig an. Jack schüttelte
den Kopf. „Nada, niente, nichts!“ Jack stocherte frustriert im Feuer herum.
„Was ist mit dir? War Junior fleißig?“
„Morgen
früh werde ich die Suche nach unseren Freunden aufnehmen können. Wir werden
sie finden.“
„Werden
wir? Du sagst doch selbst, dass Sam Carter bewusstlos war.“
„Jonas
Quinns Wille ist stark.“
„Jonas
ist auch nur ein Mensch.“
„Da
irrst du, O`Neill, Jonas stammt nicht von Ta´uri.“
Jack
sah den Jaffa irritiert an. Teal´c verzog leicht den Mund und für den Moment
sah Jack den Funken einer Hoffnung. Eine Böe fegte plötzlich zwischen die
Felsen und ließ Jack erschauern. Der Funke war verschwunden und er zog den
Schlafsack heran. Sie mussten beide Kräfte sammeln.
Die
Suche
Als
sie am Morgen aufgebrochen waren, zogen dicke Wolken heran. Besorgt blickte der
Jaffa in den dunklen Himmel. Jacks Blick blieb unablässig am Rand der Schlucht.
Jeder von ihnen hatte sich eine Seite vorgenommen. Die scharfen Augen Teal´cs
schweiften immer wieder über die gegenüberliegende Seite des Flusses. Doch
seit Stunden hatte er nur kalten, nackten Fels entdecken können.
Besorgt
hatten sie gesehen, dass sich der Fluss immer wilder durch die Felsen schlängelte.
Doch keine Spur der beiden Vermissten. Jack gönnte ihnen keine Pause, auch wenn
seine Hoffnung immer weiter sank. Er wollte nicht daran denken, dass er seine
Kameraden vielleicht nur noch tot finden würde. Doch er konnte nicht
verhindern, dass vor seinem inneren Auge Sams Bild auftauchte. Nein, er würde
sie suchen und finden. In diesem Moment frischte der Wind auf und die ersten
Regentropfen trafen ihn im Gesicht.
Jack ignorierte das Wetter, er
hatte nur Blicke für die Flussufer übrig. Wütend stemmte er sich in den Wind.
Noch immer ragten die Wände steil an den Flussufern empor, doch an manchen
Biegungen zeigten sich nun seichte Ausbuchtungen. Wenn überhaupt, hätten die
zwei sich nur dorthin retten können.
Teal´c lief vor ihm. Die meiste
Zeit schwiegen sie. Keiner von ihnen wollte ansprechen, was sie schon längst zu
wissen glaubten. Jack schaute erneut über die steile Kante in die Tiefe. Er
wollte sich mit diesem Gedanken nicht auseinandersetzen und solange sie sich
hier in den Wind stemmten und weiterliefen, musste er das auch nicht. Er würde
einfach immer weitermachen.
Er hatte nicht auf den Jaffa
geachtet und so lief er voll in Teal´c hinein, als dieser unvermittelt stoppte.
Als er sich gefangen hatte, sah er ihn hinabblicken. Jack wollte eigentlich gar
nicht wissen, was die Aufmerksamkeit seines Gefährten erregt hatte und zugleich
konnte er es nicht abwarten. Was wenn sie sie gefunden hatten?
„Dort O´Neill!“ Jack
versuchte, der Richtung mit seinem Blick zu folgen. Unter ihnen sah er einen
schwarzen Schatten zwischen den Felsen liegen. Der Fluß hatte hier eine kleine
Bucht ausgewaschen. „Was ist das?“
„Ich bin mir nicht sicher, der
Regen erlaubt auch mir keine klare Sicht.“
„Wir sollten hinabsteigen.“
Jack besah sich die Felsen. Die Nässe machte das Ganze nicht ungefährlicher.
Schweigend machten sie sich an die Arbeit. Sie befestigten das Seil an einem
Felsvorsprung. Jack schwang sich über die Kante, während Teal´c ihn langsam
herabließ. Der Regen wurde immer stärker und prasselte ihm eisig ins Gesicht,
während der Wind ihn immer wieder gegen die Wand presste.
Als er Boden unter den Füßen spürte,
drehte er sich herum. Nun sah er es ganz deutlich. Dort zwischen den Felsen
steckte etwas. Jack zögerte. Doch dann rannte er los. Es war einer der Rucksäcke.
Jack zog ihn aus dem Wasser. Er gehörte Jonas. Jack zog das schwere mit Wasser
vollgesogene Gepäckstück bis an die Felswand. Er löste das Seil um seine Hüfte
und band es um den Rucksack.. Sie würden ihn sicher noch gut gebrauchen können.
Er gab Teal´c Signal, den Rucksack nach oben zu ziehen.
Langsam wanderte Jonas Gepäck nach
oben. Wenn er doch nur auch den jungen Mann gefunden hätte. Jack sah sich um,
vielleicht wurde ja nicht nur der Rucksack angespült. Jack stampfte am Ufer
entlang und ins Wasser hinein. Die Strömung riss ihn fast um, aber er wollte
ganz sicher sein.
„O´Neill!“ Jack sah über die
Schultern zu Teal´c hinauf. Dessen Stimme wurde vom Wind fast weggerissen.
Jack blieb frustriert stehen. Ein
Rucksack. Sie hatten nur einen verdammten Rucksack gefunden. Wütend wandte er
sich um. Sein Fuß blieb hängen und er fiel längs ins Wasser.
„Verfluch....“ Jack stoppte, als er sah, worin er sich verfangen hatte. Er
griff ins Wasser und zog eine Uniformjacke zwischen den Felsen hervor.
„O´Neill? Alles in Ordnung?“
Jack drehte den Stoff
und las das Namensschild. Carter. Und wo war sie? Es brachte ihn fast um.
Er hätte besser aufpassen müssen. Es durfte einfach nicht wahr sein. Erneut
schwor er sich, die Suche nicht aufzugeben und....
„O´Neill!“ Jack erschrak als
er die Stimme seinen Kameraden direkt hinter sich hörte und sich dessen Hand
auf seine Schulter legte. Irritiert wandte er sich um. Er hatte gar nicht
gemerkt, wie lang er hier im Wasser gesessen hatte. Erst jetzt merkte er, wie
kalt ihm war. Teal´c streckte ihm die Hand entgegen.
„Suchen wir weiter.“ Jack sah
in das Gesicht des Jaffa. Ja, sie würden weiter suchen.
Resignation
Jack war sich nicht ganz sicher,
wie lange sie heute bereits unterwegs waren. Die Nacht davor hatten sie frierend
in irgendwelchen Felsnischen verbracht. Er zog das Regencape dichter um den
Hals. Aber es war zwecklos, der Regen fand seinen Weg auch durch die kleinste Lücke.
Jack stemmte sich gegen den Wind.
Dank des zweiten Rucksacks hatte
nun jeder einen Schlafsack und einen Regenschutz. Sie hatten lange überlegt
umzukehren. Das Land war langsam flacher geworden und der Fluß, weiter oben
noch eine reißende Bestie, floss hier träge und breit vor sich hin. Das andere
Ufer war nun weit entfernt und nur schwer auszumachen. Teal´c nahm zur
Beobachtung regelmäßig das Fernglas zur Hilfe.
Doch Umkehren war keine wirkliche
Alternative, die Brücke war noch immer zerstört. Zudem hätte der Rückweg
wieder sehr lange bergauf und zumal durch den Sturm geführt und sie waren beide
erschöpft. Nicht, dass sie darüber groß gesprochen hatten. Es war ihnen auch
so klar und so stemmten sie sich weiter gegen den Sturm, um vielleicht
irgendwann den Fluß überqueren zu können.
Sicher hatte Hammond inzwischen
einen Suchtrupp losgeschickt. Entweder würde der sie finden oder sie würden
selbst einen Weg auf der anderen Seite des Flusses hinauf finden. Sie mussten
nur noch hinüber. Der Fluß begann sich zu verbreitern und sie hatten vor einer
halben Stunde die Baumgrenze passiert. Die Bäume würden sie wenigstens vor
einem weiteren Hagelsturm schützen. Der Hagel hatte sie gestern überrascht und
noch immer schmerzte Jacks Gesicht.
Dieser Sturm schien nie zu enden.
Auch wenn er abschwächte, schien er nur neuen Atem zu schöpfen, um sich umso
stürmischer fortzusetzen. Wie zur Bestätigung ergriff eine Windböe sein
Regencape und drohte ihn mitsamt dessen umzuwerfen. Mit aller Kraft hielt er
sein Gleichgewicht. Doch lange würde er diese Kraft nicht mehr haben. Schon
lange suchten sie das Ufer nicht mehr so gründlich ab wie zu Beginn ihrer
Suche. Zu viele Stellen hatten sie nicht einsehen können. Es machte keinen
Unterschied mehr.
Sie wanderten weiter durch das
Unterholz auf der Suche nach einem windgeschützten Unterschlupf. Ihre Vorräte
gingen bald zu Ende. Sie mussten sich entscheiden, wie es weitergehen sollte. Es
brachte nichts mehr weiter zu gehen. Der Gedanke schmerzte, doch er ließ sich
nicht mehr aus dem seinem Denken vertreiben.
Teal´c stoppte vor ihm. „Was ist
los?“ Jack versuchte, gegen den Wind anzuschreien und gleichzeitig der
Blickrichtung des Jaffa zu folgen.
„Lichter.“ Jack kniff die Auge
zusammen und bemühte sich, zwischen den windgepeitschen Bäumen etwas zu
erkennen. Ja. Dort. Jetzt sah er es auch. Ein schwacher Lichtschein blitzte kurz
auf und war gleich wieder verschwunden.
Teal´c ging direkt darauf zu.
Vielleicht ein Rettungstrupp oder Bewohner dieses Planeten. Irgendjemand war
dort. Jack hielt sich die Hand vor das Gesicht. Der Regen nahm ihm fast gänzlich
die Sicht. Er war richtig überrascht, als er vor einer Hütte stand. Dunkel
ragte sie vor ihnen auf.
Teal´c hämmerte mit der Faust
gegen die grobe Tür. Es dauerte einen Moment, dann begann sich die Tür langsam
zu öffnen. Teal´c griff mit zu, da der Wind von außen auf die Tür drückte.
Nach Tagen der Nässe und des ermüdenden Suchens kamen sie nun in eine wohlig
warme Stube. Eine junge, sichtlich ängstliche Frau sah ihnen entgegen, während
ihr Gefährte die Tür hinter ihnen wieder verriegelte.
Teal´c nahm seine Kapuze ab und
nickte ihren Gastgebern dankbar zu. Der kräftige junge Mann trat zu seiner Gefährtin.
„Seid bei uns willkommen. In den Zeiten der Stürme steht jedes Haus zum
Schutze offen. Mein Name ist Wolman und dies ist meine Frau Harin.“
Wieder
nickte Teal´c, während Jack zur Zeit nur einen Wunsch hatte. Das viele Wasser
aus seinen Ohren zu kriegen. Es war eine Wohltat, endlich dem Wind und Regen
entronnen zu sein. Der Wind frischte scheinbar immer weiter auf. Die schlichte Hütte
ächzte im Sturm, doch schien sie stabil gebaut zu sein.
Dieser
Wolman wies mit dem Arm hinter sie. „Ihr seid nicht die ersten, die hier
Schutz finden...“ Jack hielt inne und wie auch Teal’c drehte er sich überrascht
um. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. Dort stand sie einfach vor ihm.
Aber sie... sie konnten das nicht überlebt haben. Sie.... und doch stand sie
hier in eine Decke gehüllt vor ihm. Ihre Haare waren naß und sie sah blaß
aus, aber sie lebte. Mit großen Augen starrte sie ihn an.
„Colonel,
Teal´c! Ihr habt uns gefunden!“ Jacks Blick wanderte zu dem Lager neben dem
Fenster. Jonas grinste ihn breit an. Doch sein Blick wanderte zu seinem Major
zurück.
Fortsetzung...