Titel: „Merry Christmas, Sam“

Autor: Jadda

Staffel: Ende 7. Staffel

Rating: PG

Pairing: Sam/Pete

Email: jadda@gmx.net

Anmerkung: Nach der Daniel-Christmas-Story war diese Geschichte der logische Schritt. Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit und solltet ihr einsam sein, wünsche ich euch einen Menschen, wie ihn Sam findet. Mein Dank geht an Min fürs Betan und an Bille für den Antrieb zu dieser Story. Ich würde mich über Feedback freuen und lade euch auch zu mir ein auf www.jadda.de.

Diese Geschichte widme ich mal unserer Shima, genieß San Diego und den Sonnenschein. *zwinker*

Inhalt: Eine Christmas-Quadrologie. Wie verbringen die Mitglieder von SG-1 Weihnachten am Beginn der 8. Staffel? Findet Sam ihr persönliches Glück?


Ein Weihnachtsgeschenk

„Wie geht es ihr?“ Pete sah ihr entgegen, als sie die Treppe hinabkam.

„Sie weint.“

„Soll ich lieber gehen?“

Sam setzte sich zu Pete auf die Couch und genoss es, wie er den Arm um sie legte. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und konnte sich fallen lassen.

„Nein, bitte bleib.“ Sie wollte nicht allein sein. Nicht nur für Cassy war dieses Weihnachtsfest schwer. General Hammond hatte das Team nicht in Bereitschaft gehalten, da er um Cassys Situation wusste. Zwar war das Mädchen schon recht erwachsen, doch hatte sie ihre wichtigste Bezugsperson verloren und so sehr Sam sich auch bemühte, sie konnte Janet nicht ersetzen.

Sie hatte den Stützpunkt bereits heute Vormittag verlassen und vorher noch bei ihren Teamkameraden vorbeigeschaut. Daniel hatte sie lesend in seinem Büro angetroffen. „Du bleibst heute Abend hier?“ Daniel hatte sie müde angesehen und genickt. „Ja, ich wollte da noch was überprüfen und...“ Sam kannte diese Ausreden von sich selbst zu genüge, sie nahm es ihm nicht ab. „Komm doch mit zu mir und Cassy. Sie würde sich sehr freuen, dich zu sehen.“

Doch Daniel hatte abgelehnt. Wie für so viele andere war auch für ihn dieses Fest oft eher eine Qual als eine Freude. Es sollte nicht so sein, aber das war die Realität. Dieser Job verlangte ihnen immer viel ab und leider gab es nur selten Menschen, die einem außerhalb des Stützpunktes Halt bieten konnten. Sie hatte inzwischen jemanden gefunden, Daniel nicht.

Janets Tod hatte sie alle getroffen. Cassy, Daniel, General Hammond, Jack und Teal´c und sie selbst. Sie hatte sich noch von Teal´c verabschiedet und war am Aufzug auf Jack gestoßen.

„Sir.“

„Major.“

Und wieder errichteten sie ihre Mauer aus Regeln, um sich gegenseitig vor ihrer eigenen Verletzlichkeit zu schützen. Sie liebte Pete, doch war da noch mehr und das betraf Jack, ihren Vorgesetzten. Wie oft lag ihr sein Name auf den Lippen und sein Blick verriet, dass es ihm nicht anders ging.

Als sie Pete begegnet war, war es wie eine Flucht gewesen. Sie hatte alle Gefühle für Jack zur Seite gedrängt und sich bei Pete einfach fallen lassen. Pete hatte sie aufgefangen, doch letztendlich hatte sie ihre Gefühle zu Jack nur verschoben, sie waren noch immer da. Versteckt hinter einer Tür, mit deren Schlüssel sie innerlich jonglierte.

„Sam?“ Irritiert sah sie in Petes Gesicht. Sie hatte nicht gemerkt, wie weit ihre Gedanken abgeschweift waren. Da saß sie hier mit ihrem Verlobten und dachte über einen anderen Mann nach.

„Nichts Pete. Alles in Ordnung.“

„Ist es nicht, aber du musst nicht darüber reden.“ Warum war dieser Mann nur so gut?

„Ich habe an das Stargate-Projekt gedacht und wie es unser aller Leben beeinflusst hat. Daniel hat so viele Menschen verloren, mein Vater ist Lichtjahre von mir entfernt. Daniel wirkte heute Morgen so traurig.“ Sie hatte Jack im Aufzug gebeten, sich um Daniel zu kümmern. „Cassy hat erst ihr Volk und dann Janet verloren. Wie viel kann ein Mensch eigentlich ertragen?“

„Aber ihr helft euch doch gegenseitig, ihr seid ein Team.“ Sam nickte. Das war wahr. Sie bedeuteten viel füreinander und gerade deshalb waren solche Abende schwer zu ertragen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, meinte kein Recht auf ihr persönliches Glück zu haben, wenn ihre Freunde einsam waren, doch Pete war nun mal einfach da.

Überhaupt war Pete immer da, erkannte immer was sie fühlte und verstand es. Er hatte sie getröstet, als sie nachts um Janet weinte. Sie sah zu ihm hinüber und blickte ihm tief in die Augen. „Ich liebe dich.“

„Womit habe ich das verdient?“

„Nur durch deine Existenz.“ Ein Lächeln umspielte seinen Mund und für genau diese Momente liebte sie ihn.

„Ich wusste nicht, dass du so einfach zufrieden zustellen bist.“ Er nahm ihre Hand und führte sie an sein Gesicht, um sie dann in die Handinnenfläche zu küssen. Diese Geste war so zärtlich, so schön und Sam wollte seine Küsse auf ihren Lippen spüren. Sie beugte sich zu ihm und ihre Lippen verschmolzen zu einem innigen Kuss.

Als sie sich endlich lösten, sog sie fast atemlos die Luft ein. In ihrem Inneren war so viel Schmerz, es war als habe sie ein Ventil gefunden. Doch Pete entzog sich ihr und stand auf. Etwas verblüfft sah sie zu ihm auf, als er ihr die Hand entgegenstreckte.

„Wo geht es hin?“

„Auf die Tanzfläche.“

Sie ergriff seine Hand und ließ sich von ihm Richtung Schlafzimmer ziehen. „Was soll das?“, fragte sie misstrauisch, denn ins Bett, vor allem unter diesen Vorzeichen, wollte sie noch nicht.

„Es ist mein Weihnachtsgeschenk an dich.“

„Noch eins?“ Sie sah auf ihren Handgelenk hinab, an dem ein indischer Armreif hing. Sam schmunzelte, denn eines hatte sie gelernt: Pete war immer für eine Überraschung gut. 

„Schließ deine Augen.“ Sie tat wie er es wünschte, denn sie fühlte sich an seiner Hand sicher und geborgen. Sie kannte ihr Haus und er zog sie vorbei am Schlafzimmer Richtung Kellertreppe. „Vorsicht bei den Stufen.“

Sam stieg mit Pete hinab und hatte einen kalten Keller erwartet. Draußen fiel der Schnee in dicken Flocken und der Weg vom Center hierher war eisig kalt gewesen. Doch überraschende Wärme umfing sie und sie roch den Duft von Kerzen.

„Kann ich sie jetzt öffnen?“

„Ja.“ Mit diesem Wort begannen die ersten Töne eines leisen Liedes und Sam öffnete neugierig die Augen. Ihr fehlten die Worte. Pete musste das alles vorbereitet haben, während sie oben bei Cassy gewesen war.

Der ganze Raum war von Kerzenschein erfüllt und der Duft von Rosen lag in der Luft. Pete stand vor ihr und sein Lächeln und seine strahlenden Augen drangen tief in sie. Sie konnte nicht anders, Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Darf ich bitten?“ Es war der Song, zu dem sie das erste Mal zusammen getanzt hatten, damals auf der Goldenen Hochzeit von Harry und Marg. Sie in ihrem schwarz-roten Kleid, er mit den Rosen in der Hand. Sie würde diesen Abend niemals vergessen und auch Pete schien ihn nicht vergessen zu haben, denn zwischen den Rosen steckte eine goldene Fünfzig. An der Decke hing ein Discokugel, die ein wildflackerndes Lichtergewirr in dem normalerweise so tristen Kellerraum zauberte. Selbst an die rosa und weißen und vor allem kitschigen Girlanden hatte er gedacht.

„Haben wir schon unser 50. Jubiläum?“ Pete wischte mit seinem Daumen die Tränen hinfort, während er sie zum Tanz in den Arm nahm.

„Es ist 50 Tage her, dass wir diesen Tanz getanzt haben.“ Sein Lächeln war unbeschreiblich.

„Du bist unglaublich, Pete. Ich habe dich nicht verdient.“

„Jeder Mensch verdient etwas Glück und Schönheit im Leben. Du bist meine Schönheit und mein Glück und was ich davon zurückgeben kann, werde ich geben.“

Sam war ob dieses Satzes sprachlos. Noch nie hatte jemand etwas so schönes zu ihr gesagt und weitere Tränen strömten über ihre Wangen.

„Nun, das wollte ich damit aber nicht bezwecken.“ Er sah sie skeptisch mit seinem leicht verschmitzten Lächeln an.

Doch Sam bekam keinen Ton heraus und so tat sie das einzig richtige und zog ihn zu sich. Ihr Kuss war intensiv und sie hatte nicht vor, diesen Mann wieder loszulassen. Sie brauchte dieses kleine, nein dieses große Glück in ihrem Leben. Sie wollte nicht länger warten, sie wollte jetzt und hier glücklich sein.

All ihr Schmerz und all ihre Sorgen verflogen als Pete sie langsam zur Musik führte. Ihr Kuss schien nicht enden zu wollen und Petes Hände streichelten sanft und doch verlangend ihren Rücken. Seine Hand wanderte zu ihren Trägern und langsam und vorsichtig schob er den ersten hinab.

Diese Bewegung wirkte eher zufällig, selbst jetzt bot er ihr die Möglichkeit eines Rückzuges. Bilder zogen vor ihrem inneren Auge vorbei... Bilder von Orlin, dem sie gerade hier sehr nahe gewesen war und da waren Bilder von Jack. Doch Sam schob sie zur Seite, wie so oft.

Sie ließ es zu und es war richtig und darum intensivierte sie ihren Kuss und gab damit ihr stummes Einverständnis. Auch sie wollte diesen Mann und sie würden sich heute nicht zum ersten Mal lieben. Doch es würde etwas besonderes sein.

Ende?